Palais Pallavicini#
Klassizistische Hauptfassade (am Josefsplatz) mit drei Geschoßen und elf Achsen. Diese wird nur durch die Fensterrahmungen gegliedert. Das Portal wird von vier weiblichen Riesenfiguren (von Franz Anton Zauner 1786) flankiert. Die Attika mit zwei liegenden allegorischen Figuren, die das Pallavicini-Wappen halten (ein Doppeladler in Schwarz und Gold, umgeben von der Goldenen Vlies-Kollane).
Prachtvolle Einrichtung in den Repräsentationsräumen des Hauptgeschoßes mit Spiegeln, Gobelins, Lustern, Öfen und Parkettböden. In einem der beiden Höfe stand bis zum Jahr 1828 die älteste Akazie Österreichs (im 16. Jh. wurde sie von den Clarissinnen gepflanzt).
Niklas Graf Salm („der Verteidiger von Wien") verkaufte die an dieser Stelle liegenden Häuser im Jahr 1557 an Kaiser Ferdinand I.; 1581 gründete Königin Elisabeth (Witwe des französischen Königs Karl IX. und Tochter von Kaiser Maximilian II.) an dieser Stelle das „Königinkloster" für die Clarissinnen, mit teilweiser Einbeziehung der „Stallburggründe". 1782 wurde es aufgehoben, die Mauern abgebrochen und der Durchgang von der Bräunerstraße zum späteren Josefsplatz geschaffen. 1783/84 ließ Moritz Graf Fries auf diesen Grundstücken durch den Architekten Ferdinand Hohenberg von Hetzendorf (Erbauer der Gloriette von Schönbrunn) das Palais errichten. Spätere Besitzer waren die Sina 1828-1842.
Im Gebäude sind verschiedene Institutionen, wie z. B. der Österreichische Rennverein und die berühmte Tanzschule Elmayer-Westerbrugg untergebracht.
- Eigentümer
- Seit 1842 Fam. Grafen Pallavicini
Weiterführendes#
- Palais Pallavicini (Austria-Wiki)
Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.
Literatur#
- Czeike, Felix, Das große Groner Wien Lexikon, Wien 1974, Seite 686.
- Dehio Wien, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien, von Justus Schmidt und Hans Tietze, neubearb. von Anton Macku und Erwin Neumann, revidiert von Ilse Frieser, sechste, verb. Auflage, Wien 1973, Seite 77f.