Donner-Brunnen#
Der Donner-Brunnen (eigentlich Providentia-Brunnen) bildet das Zentrum des Neuen Marktes, Wien 1. Georg Raphael Donner (1693-1741) erhielt 1737 von der Gemeinde Wien den Auftrag für einen neuen Brunnen auf dem damaligen Mehlmarkt. Zum ersten Mal sollte auf einem öffentlichen Platz ein profanes Thema künstlerisch dargestellt werden. In der Mitte des Bassins sitzt die Figur der Providentia (lat. Vorsehung, weise Voraussicht), umgeben von vier Putten. Die unbekleideten Figuren auf dem Brunnenrand sind Allegorien österreichischer Flüsse: Enns (Fährmann), March (Frau), Traun (junger Fischer) und Ybbs (Quellnymphe). Donner schuf dazu die Modelle, die Ausführung aus Bleiguss besorgte Johann Nikolaus Moll (1709-1752). 1770 ließ Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) die Figuren entfernen. Sie sollten im Materialdepot des bürgerlichen Zeughauses eingeschmolzen werden. Der Akademieprofessor Johann Martin Fischer (1740-1820), der den hohen künstlerischen Wert erkannte, bewahrte sie vor diesem Schicksal. Nach Restaurierung erfolgte 1801 ihre Wiederaufstellung. 1873 wurden die Figuren durch Bronzeabgüsse ersetzt und das Brunnenbecken erneuert. Seit 1921 befinden sie sich im Barockmuseum im Belvedere.
Quelle:
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien