Alder, Victor#
* 20. 5. 1877
+ 15. 4. 1948
Chemiker, Industrieller
Als Chemiker und Experte auf dem Gebiet der Sprengstoff- und Munitionstechnik erlangte Victor Alder eine Reihe von Patenten (Nr. 8054, Nr. 64453, Nr. 84321, Nr. 8628, Nr. 92731, Nr. 93671), auch ein britisches Patent aus 1912.
Seine wichtigste Erfindung war die erste funktionierende Leuchtspurmunition der Welt (Alder–B- Patrone, „Brand Patrone“), die er zum Inbrandschießen von Luftschiffen entwickelte. Unter den zivilen Patenten ist jenes für das "Verfahren zur Erzeugung von Cyanalkalien" chemiegeschichtlich besonders interessant, das 1900 in Österreich (Nr. 8054) und Großbritannien (13.531) angemeldet wurde.
Alder studierte an der Technischen Hochschule Wien, war Diplom-Ingenieur und Inhaber der für die Qualität ihrer Produkte bekannten V. Alder Sprengstoff- und Zündkapselfabrik in Wien 10. Als Armeelieferant erhielt er (1913) das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens verliehen und wurde für die Erfindung der B-Patrone 1917 in den Adelsstand erhoben. Neufeld an der Leitha (jetzt Burgenland, früher ungarisch: Lajta Ujfalu) ehrt den Industriellen mit einer Straßenbezeichnung, nach der Überlieferung auf Grund seines dortigen sozialen Engagements.
Im Zweiten Weltkrieg lieferte die (funktionsfähige) Wiener Produktionsstätte keine Munition. Auf dem Fabriksareal in Oberlaa war der Heeres–Sanitätspark der deutschen Wehrmacht untergebracht.
Quellen#
- Auer von Welsbach Forschungsinstitut Althofen, Außenstelle Wien
- Tribovent Verfahrensentwicklung
- Österreichisches Patentamt
