Locatelli, Josef (von)#
* um 1630, Triest (Italien)
† um 1700, Kärnten
Erfinder (Säpflug)
Josef Locatelli enstammte einer in Oberitalien weit verzweigten Familie, die seit der Mitte des 17. Jahrhunderts auch in Kärnten ansässig war. Der Vater, Franz von Locatelli, und der Onkel, Alexander von Locatelli, besaßen um 1654 den Eisenhammer Loiblhammer in Unterloibl. Auch Josef Locatelli betrieb dieses Eisenwerk. Seine Erfindung der Sämaschine sollte die Vergeudung des Getreidesamens vermeiden, wie sie beim händischen Säen üblich war. Er legte sie Kaiser Leopold I. (1640-1705) vor, der den Säpflug auf dem Feldern des Schlosses Laxenburg prüfen ließ. Die Erfolge waren überzeugend, sodass Locatelli ein Monopol zur Erzeugung und zum Vertrieb erhielt.
Josef Locatelli. "Landmann in Ertz-Hertzogtuhm Cärndten" publizierte seine Erfindung 1690 unter dem barocken Titel "Beschreibung eines neuen Instruments mit welchem Weitzen, Korn, haber, gersten und all anders Getraide oder Acker-Früchte in gebührender Gnüge auch gleicher Austheilung und Tieffe mit sonderbahren Nutzen Ersparnugn zweyer Drittel Samens auch erspießlicher vermehr- und verbesserung der Frucht kan zugleich geackert und gesäet werden." Eines der raren Exemplare der Abhandlung befindet sich im Technischen Museum Wien.
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)