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Das Kopenhagener Täuschungsmanöver#

"Ein Problem in der Klimadiskussion ist die überaus dürftige, oftmals falsche wissenschaftliche Datenlage."#


Mit freundlicher Genehmigung aus der Wiener Zeitung (Donnerstag, 17. Dezember 2009)

Gastkommentar von

Patrick Minar


Sogenannte Klimaleugner haben es dieser Tage schwer. Permanent müssen sie erklären, warum es so schlecht sei, die Welt zu retten, warum die Eisbären einem nicht leid tun oder wie man angesichts diverser Umweltkatastrophen noch mit dem Auto fahren kann.

Die Kopenhagener Klimakonferenz hat Folgeregeln für das teure, wirkungsmäßig dafür vernachlässigbare Kyoto-Protokoll zum Ziel. Die Klimadiskussion insgesamt besitzt zwei problematische Facetten: zum einen die überaus dürftige, oftmals falsche wissenschaftliche Datenlage, andererseits die umfassende politische Agenda, die das Ziel einer Neuordnung unseres Wirtschaftssystems verfolgt.

Die wissenschaftliche Dimension ist geprägt von konsequentem Leugnen unliebsamer Fakten, alarmistischer Darstellung hypothetischer Szenarien und vorauseilendem Gehorsam gegenüber den Vergabestellen öffentlicher Gelder. Im Gegensatz zur veröffentlichten Meinung existiert keineswegs wissenschaftlicher Konsens über Ursache und Ausmaß des Klimawandels, den menschlichen Einfluss darauf, oder die möglichen Auswirkungen einer veränderten Temperatur.

Dazu nur ein paar Schlaglichter:#

  • Die dominante Rolle von CO2 im Klimawandel ist nicht bewiesen. Vielmehr häufen sich Meinungen, wonach eher kosmische Strahlung dafür verantwortlich sei.
  • Die Situation an den Polen ist keineswegs klar. Während es am Südpol weitgehend wärmer geworden ist, wurde es am Nordpol eher kälter. Da es sich dort jedoch um frei schwimmendes Eis handelt, wäre eine Abschmelzung für den Meeresspiegel irrelevant.
  • So etwas wie eine Globaltemperatur gibt es nicht. Die Messgenauigkeiten sind aus organisatorischen und methodischen Gründen schlecht.
  • Der Beginn der Temperaturaufzeichnungen begann etwa 1860 und fiel damit mit dem Ende der kleinen Eiszeit zusammen, wir messen also derzeit in Relation zu einem Extremwert. Die Literatur über wissenschaftlich-methodische Mängel der Klimadiskussion ist umfangreich, findet aber kaum Beachtung. Von der Politik wird die Kritik wohl gerne ignoriert. Denn die politische Dimension der Debatte ist noch viel problematischer. Gemeinsam mit dem Kampf gegen den Terror stellt die Rettung der Welt vor der Klimakatastrophe das umfassendste Projekt der Geschichte zur Ausweitung staatlicher Eingriffe dar. Der Deckmantel Klimaschutz ermöglicht jede Einschränkung individueller oder unternehmerischer Freiheit. Unsummen werden investiert, Sinn und Erfolg sind jedoch höchst umstritten.

"Der Deckmantel Klimaschutz ermöglicht jede Einschränkung individueller oder unternehmerischer Freiheit."#

Es handelt sich dabei um einen typischen politischen Schachzug: Nachdem man an unmittelbaren Problemen – zum Beispiel Staatsschulden, Gesundheitssystem, Bildungspolitik – scheitert, sucht man eine neue Herausforderung, an deren Lösung sich nie ein Politiker wird je messen müssen. Weltklimarettung sticht Verwaltungsreform, so lautet das globale Täuschungsmanöver, das wir derzeit verfolgen und bezahlen dürfen.


Patrick Minar
Patrick Minar

Patrick Minar ist Public Affairs-Berater und betreibt den liberalen Weblog www.ichbinsofrei.at

Obenstehender Gastkommentar gibt ausschließlich die Meinung des betreffenden Autors wieder
und muss sich nicht zwangsläufig mit jener der Redaktion der "Wiener Zeitung" decken.

Wiener Zeitung, Donnerstag, 17. Dezember 2009



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