Operntermine August 2022#
Von
Ö1#
6.: Amilcare Ponchielli: „La Gioconda“, UA 1876 in Mailand - aus der Mailänder Scala
13.: Leos Janacek: „Kata Kabanova“; UA 1921 in Brünn - von den Salzburger Festspielen
20.: Richard Strauss: „Elektra“; UA 1909 in Dresden - aus Stockholm - 1965 (mit Birgit Nilsson)
27.: Giuseppe Verdi: „Aida“, UA 1871 in Kairo - von den Salzburger Festspielen
Weitere Termine: #
2.: 85. Geburtstag Gundula Janowitz;
4.: 25. Todestag Elisabeth Höngen;
7.: „Le Nozze di Figaro“;
9.: Die „Französische Revolution“ im Musiktheater (u. a. Giordano)
11.: Musik aus London zur Zeit W. A. Mozarts;
14.: Ausschnitte aus Verdis „Nabucco“ aus Graz - mit P. Domingo;
15.: vor 100. Jahren: Uraufführung von Leo Falls “Madame Pompadour“;
16.: Raritäten von Jules Massenet;
18.:Musik aus der Zeit der französischen „Belle Époque“ (u. a.Massenet, Franck)
21.: Bayreuther Festspiele – „Der fliegende Holländer“;
23.: Salzburger Festspiele – vor 75 Jahren – „Arabella“;
25.: der Tenor Helge Roswaenge (125. Geburtstag/50. Todetag); 28.:Wiener Staatsopernmagazin;
30.: 100. Geburtstag von Regina Resnik
Radio Klassik Stephansdom#
2.: Giovanni Simone Mayr: „L´amor coniugale; UA 1805 in Padua
4.: Ivar Hallström: „Herzog Magnus“, UA 1867 in ????
6.: Richard Strauss: „Der Rosenkavalier“, UA 1911 in Dresden
9.: Giuseppe Verdi: „Falstaff“, UA 1893 in Mailand
11.: William Vincent Wallace: „Maritana“, UA 1845 in London
13.: Jules Massenet: „Herodiade“, UA 1881 in Brüssel
16.: Wolfgang Amadeus Mozart: „Lucio Silla“, UA 1772 in Mailand
18.: Joseph Schuster: „Demofoonte“, UA 1776 in Forli
20.: Claude Debussy: „Pelléas et Melisande“, UA 1902 in Paris
23.: Reinhard Keiser: „ Der geliebte Adonis“, UA 1697 in Hamburg
25.: Béla Bartók: „Herzog Blaubarts Burg“, UA 1918 in Budapest
27.: Saverio Mercadante: „La Vestale“, UA 1840 in Neapel
30.: Carl Maria von Weber: „Oberon“, UA 1826 in London
Johann Simon Mayr (später erst Giovanni Simone Mayr) wurde 1763 in Mendorf bei Eichstätt/Bayern geboren. Sein Vater war Lehrer und Organist. Dieser erteilte seinem Sohn auch den ersten Musikunterricht. Die Schule besuchte er zuerst im Benediktinerstift Weltenburg, dann am Jesuitenkolleg in Ingolstadt – dort hatte er wegen seiner musikalischen Begabung einen Freiplatz Ab 1777 studierte er in Ingolstadt Theologie, Philosophie, Medizin, Jura und Kanonisches Recht – daneben wirkte er als Organist. 1789 kam er nach Bergamo, studierte aber auch in Venedig beim Kapellmeister des Markusdomes.
Ein wichtiger Berater für ihn war Niccolò Piccinni. Er hat ein reichhaltiges Werk hinterlassen: Musik für Orchester, Kammermusik, Musik für Tasteninstrumente, Kirchenmusik, Oratorien und heilige Dramen, weltliche Gesangswerke, Kantaten und ca. 60 Opern – gerade diese erleben in den letzten Jahren eine Renaissance. Hier seien nur einige erwähnt: „“Ginevra da Scocia“ (UA1801 in Triest), „Verter“ (UA 1794 in Venedig), „Lodoiska“ (UA 1799 in Parma), „I Cherusci“ (UA 1808 in Rom), „Medea in Corinto“ (UA 1813 in Neapel), „Fedra“ (UA 1820 in Mailand).
Seit 1802 war er Kapellmeister an der Santa Maria Maggiore in Bergamo. Am Lebensende erblindete er. Sein bedeutendster Schüler war Gaetano Donizetti. Mayr starb 1845 und wurde in Santa Maria Maggiore (wer kennt nicht die angebaute „Colleoni“-Kapelle?) in Bergamo Alta bestattet – dort ruht auch Gaetano Donizetti.
Saverio Mercadante wurde 1795 in Altamura/Bari als uneheliches Kind einer Magd geboren. Seine erste musikalische Ausbildung – Flöte, Violine und Komposition - erhielt er in Neapel, wobei Niccolò Zingarelli sein Lehrer war. 1817 wurde er der Dirigent des College-Orchesters; er komponierte Symphonien, Konzerte für verschiedene Instrumente, darunter 6 für Flöte. Zu Zingarelli sagte Rossini: „Mein Kompliment, Ihr Schüler Mercadante beginnt dort, wo wir aufhören“. Ab 1818, als er einen großen Erfolg mit einer Kantate errungen hatte, war er fast nur mehr als Opernkomponist tätig – rund 60 Opern stammen aus seiner Feder. Er „arbeitete“ in Wien, Madrid, Cadiz und Lissabon. 1833 wurde er Kapellmeister der Kathedrale von Novara, 1840 Nachfolger Zingarellis am königlichen Konservatorium in Neapel. 1861 erblindete er und starb 1870 in Neapel. Mercadante war sehr erfolgreich – er gilt neben Bellini und Donizetti als bedeutendster Komponist der Zeit zwischen Rossini und Verdi. In Italien und im Ausland wurden seine Werke bis 1880 häufig gespielt. Erst seit 1970 werden seine Werke bei Festivals wieder entdeckt.
Auswahl einiger Opern: „Maria Stuarda, regina di Scozia“ (UA 1821 in Bologna), „Elisa e Claudio“ (UA 1821 in Mailand), „Amleto“ (UA 1822 in Mailand), „Caritea, regina di Spagna“ (UA 1826 in Venedig), „Gabriela di Vergy“ (UA 1928 in Lissabon), „Don Chisciotte alla nozze di Gamaccio“ (UA 1830 in Cadiz), „Francesca da Rimini“ (UA 2016 in Martina Franca - komponiert 1831), „Zaira“ (UA 1831 in Neapel), „I Normanni a Parigi“ (UA 1832 in Turin), „Emma d´Antiochia“ (UA 1834 in Venedig), „I due Figaro“ (UA 1835 in Madrid), „I Briganti“ (UA 1836 in Paris), „Il Giuarmento“ (UA 1837 in Mailand), „Elena da Feltre“ (UA 1839 in Napel), „Il Bravo“ (UA 1839 in Mailand), „La Vestale“ (UA 1840 in Neapel), „Il Proscritto“ (UA 1842 in Neapel), „Il Reggente“ (UA 1843 in Turin), „Orazi e Curiazi“ (UA 1846 in Neapel), „Pelagio“ (UA 1857 in Neapel), „Virginia“ (UA 1866 in Neapel).
Jules Massenet wurde 1842 in Montaud/St. Etienne geboren und starb 1912 in Paris. Seine zwei bekanntesten Opern sind „Manon“ (UA 1884 in Paris) und „Werther“ (UA 1892 in Wien). Meine liebste Oper von ihm ist „Herodiade“ (UA 1881 in Brüssel). Es gibt hier großartige, einschmeichelnde, fast süchtig machende Melodien. Gönnen Sie sich den Vergleich mit „Salome“ von Richard Strauss (UA 1905)!