Welehrad/Velehrad #
Die Basilika Mariä Himmelfahrt#
Überragt wird der Klosterkomplex von den beiden Türmen der dreischiffigen, 86m langen Basilika, die zwischen 1684 und 1735 erbaut wurde und den Slawenaposteln Kyrill und Method geweiht ist. Sie ist der Nachfolgebau einer fünfschiffigen romanischen Kirche, die 1228 eingeweiht wurde. Mit einer Länge von einhundert Metern gehörte sie damals zu den größten Kirchenbauten im Königreich Böhmen. Trotz der radikalen Eingriffe im Barock bewahrte sich vor allem die mächtige Basilika in Grundriss und Proportionen den Charakter eines romanisch-gotischen Baus.
Die Zerstörung ihrer Vorgängerkirche in den Hussitenkriegen wird in einem Deckenfresko der Kirche geschildert. Ein weiteres Schmuckstück der Innenausstattung ist das prächtige Chorgestühl mit 60 aus Lindenholz geschnitzten Figuren.
Das Kloster#
Wenige Kilometer nordwestlich der Stadt Ungarisch Hradisch (Uherské Hradiště) liegt zwischen Wiesen und Weinbergen eine der schönsten barocken Klosteranlagen des Landes. Die meisten Besucher kommen allerdings hierher, weil Welehrad als Wallfahrtsstätte auch über Tschechien hinaus Popularität genießt.
Zur Zeit des Mährischen Fürstentums entstand östlich des heutigen Ortes auf der Anhöhe über dem Zusammenfluss von Modranský potok und Salaška eines der ältesten steinernen christlichen Kirchengebäude des Landes. Die Nähe zur Stadt Weligrad lässt vermuten, dass in der Kirche später die Apostel Kyrill und Method gepredigt haben. Das Kloster Welgrad erhielt seinen Namen nach dem alten Zentrum Großmährens, Weligrad und sollte die Grablege der Markgrafen von Mähren werden.
Gleichzeitig wurde die Ansiedlung Weligrad dem Kloster übertragen. Der Klosterbau wurde nach 1240 vollendet. Letztendlich erhielt die Anlage nach Plänen von Giovanni Pietro Tencalla zwischen 1685 und 1735 ihre heutige barocke Gestalt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das jesuitische Gymnasium den Unterricht wieder auf, es wurde aber nach der Machtübernahme durch die Kommunisten wieder 1950 geschlossen. Die Nationale Wallfahrt 1985 in Welehrad gestaltete sich trotz Restriktionen zu einer Manifestation gegen das kommunistische Regime. Die Basilika erhielt daraufhin im selben Jahr durch Papst Johannes Paul II. die Goldene Rose verliehen. 1990 besuchte Johannes Paul II. den Ort.
Fotos: P. Diem, Textvorlage: O. und A. Schweizer