Schloß Feistritz (Essay)#
Text und Bilder von
Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von
ISG Magazin Heft 1 / 2001 (Internationales Städteforum Graz)
Schloß Feistritz liegt im Feistritz-Tal nördlich von Ilz. Die ausgedehnte Schloßanlage war noch Anfang der 80er Jahre des 20. Jh. in völlig verwahrlostem Zustand und schien zeitweise zum Teil im Bestand gefährdet. Die Anfänge des Schlosses gehen auf eine zum Schloß gehörige Kirche aus der ersten Hälfte des 12. Jh. zurück.
Ein fünfgeschoßiger Wohnturm aus der Zeit um 1200 bildet den Kern der heutigen Anlage; an diesen wurde im 15. Jh. ein runder Treppenturm angefügt. Die gotischen Wohntrakte mit zwei relativ engen Höfen bilden gemeinsam mit dem Wohnturm das Zentrum des Schlosses. Spätere grossräumige Erweiterungen in mehreren Bauphasen besonders nach Osten zu haben einen fast dreieckigen Grundriss der Gesamtanlage entstehen lassen. Die Familie DI Ingrid und DI Walter Hamker, die jetzigen Eigentümer des Schlosses, bemühen sich seit 1984 um die Erhaltung bzw. Sicherung, Sanierung und Adaptierung der Anlage. So konnten mit Unterstützung durch das Bundesdenkmalamt, aber auch wesentliche Zuwendungen aus dem Steirischen Revitalisierungsfonds sowohl die Dächer saniert, wie auch die vielen eingestürzten bzw. gefährdeten Decken erneuert bzw. gesichert werden. Relativ früh wurde der schöne Rokoko-Altar in der Kapelle des hl. Michael wiederhergestellt.
Inzwischen beeindrucken die sieben fertig sanierten Wohnungen mit ihren großzügigen Raumfolgen, alle mit moderner Heiz- und Sanitärtechnik ausgestattetet, von denen immer noch einige zu relativ günstigen Konditionen auf Mieter warten, die eine geschichtsträchige Substanz und schöne Kulturlandschaft der städtischen Perfektion und Enge vorziehen und dafür bereit sind, ein nicht überrestauriertes Schloßambiente in Kauf - besser in Miete - zu nehmen.