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„Was es bedeutet, weiß man erst, wenn man es macht“ #

Familienunternehmen – Kastner & Öhler#


Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Kleinen Zeitung (Montag, 5. September 2016)

Von

Klaus Höfler


Martin Wäg
Martin Wäg: „Das Unternehmen wird nicht als familieneigene Versorgungseinheit gesehen“
Foto: Möstl

Diese Paarung passt für sieben von zehn Befragten in einer spezifischen FH Campus02-Untersuchung zusammen. Tatsächlich wird das Traditionskaufhaus heute in fünfter Generation geführt. Dass es noch immer funktioniert, führt Martin Wäg unter anderem auf die rechtliche Umformung von einer OHG in eine AG beim Übergang von der dritten auf die vierte Generation Anfang der 1970er-Jahre zurück. Die Eigentümer- und Aufsichtsebene wurde damals neu sortiert und klare Spielregeln für ein zeitgemäßes Entscheidungsprozedere wurden aufgestellt, erinnert sich Wäg.

Auch geregelt ist ein klares Anforderungsprofil für Familienmitglieder, die im Unternehmen aktiv werden wollen. Neben dem Durchlaufen einer internen Ausbildung vom Einkauf bis zum Verkauf braucht es eine entsprechende betriebswirtschaftliche Vorbildung sowie eine Art „Auslandssemester“ in einem anderen Unternehmen. „Der Betrieb wird nicht als Versorgungseinheit gesehen, sondern es gibt klare Voraussetzungen und leistungsmäßige Erwartungen“, sagt Wäg. Mit Ratschlägen habe sich sein Vater „sehr zurückgehalten“. „Andererseits ist das Gefühl, dass man mit jemandem sprechen und sich abstimmen kann, ja auch nicht so schlecht“, möchte Wäg den familiären Wegbegleiter nicht missen. Er habe seinem Vater daher viele Jahre zugeschaut. „Aber was es genau bedeutet, weiß man erst, wenn man es selbst tut.“ Dass man dabei als „Chefsohn“ von Mitarbeitern genau beobachtet werde, spüre man schon, gibt er zu.

Herr Kastner? Noch nie. #

Als „Herr Kastner“ oder „Herr Öhler“ hat ihn übrigens noch nie einer auf der Straße angesprochen. „Aber wenn ich es höre, würde ich mich wahrscheinlich umdrehen“, schmunzelt Wäg.

Kleinen Zeitung, Montag, 5. September 2016


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