ALBERT HANS PECHA#
Pecha wurde am 14. Februar 1866 in Wien geboren. Da sein Vater Baumeister von Beruf, kam für den Sohn daher nur das Baufach in Frage. Nach Absolvierung der höheren Staatsgewerbeschule, kam er 1886 zu Dombaumeister Schmidt an die Akademie der bildenden Künste. Ein Jahr später trat Pecha in das Atelier des Prof. Julius Deininger ein, und widmete sich ab dem Jahr 1890 auch dem Lehrberuf, welchem er bis zu seinem Lebensende als Professor an der k. k. Staats-Gewerbeschule im 1. Bezirk treu blieb. In der Federzeichnung hatte er ein besonderes Talent, ihm genügte sogar eine ganz gewöhnliche Schreibfeder. Sein Können fiel bereits in der Realschule auf. Pecha, galt als sehr strebsam und es gelang ihm sich als Architekt einen geachteten Namen und praktische Erfolge seines Könnens stellten sich ein. Er beteiligte sich an fast allen Konkurrenzen so auch an der Erbauung des Bürgerspital-Fond-Hauses in der Wollzeile, Ecke Riemergasse.
Beim Wettbewerb um das städtische Museum in Wien durfte er sich über den II. Preis freuen, und kam dadurch in die engere Auswahl.
Seine erfolgreichen Werke drangen in die Öffentlichkeit und so war seine Umgebung bestens informiert, welche Bauten er Kladno und Königshof in Böhmen, Beamtenwohnhäuser der Prager Eisenindustrie Gesellschaft in Kladno bei Prag und am viel besungenen Wolfgangsee die Villen Blaschzik, Feilchenfeld und Kestranek aufführte. Auch das Sparkassengebäude in Asch, die Lungenheilstätte Grimmenstein bei Edlitz sind zu seinen Schöpfungen zu zählen. In der Hasenauerstrasse 18, in Wien 19. entwarf er die Villa für Eugenie Wolff, ein Prachtbau. In Hainburg an der Donau wurde nach Plänen Pechas, das städtische Strombad geschaffen, für Nucitz entwarf Pecha eine Sanitätsstation. Nicht nur Bauten waren sein Gebiet, auch das Ballkleid seiner Frau aus weißer Seide mit grünen Lorbeerblättern und feinen Linienzeichnungen fiel beim Fest angenehm auf.
Die Vollendung der neuen Ferdinands Brücke konnte er leider nicht mehr erleben. Trotz der schweren Krankheit hatte er die Entwürfe der Detailzeichnungen fertig hinterlassen. Er war Mitglied der Künstlergenossenschaft und jederzeit bereit seine Arbeitskraft wieder der „Wiener Bauhütte“ zu widmen.

Ein, der neuen Zeit entsprechendes Grabdenkmal das aus hellem Marzanastein bestand und aus Istrien stammte, wie auch die modern gewordenen Stiegengitterstäbe in verschiedenen Variationen sind von Pecha entworfen, die im Eisenwerk Blansko angefertigt und großen Anklang fanden. So gesehen war er ein vielseitig tätiger Künstler.
Am 14. November 1909 verstarb der Architekt in seinem Heim in Laab am Walde. Unter zahlreicher Beteiligung fand am 17. November von der Kapelle des Zentralfriedhofes das Leichenbegängnis statt. Sein Leben währte nur 43 Jahre auf dieser Welt.
QUELLEN: Monatsschrift „Wiener Bauhütte“, 1909, Jahrgang 1, Wiener Bauindustrie Zeitung, 1900, Jahrgang 18, Österreichische Nationalbibliothek, ANNO.
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