ARBEITERINNEN ERHOLUNGSHEIM#
Seebenstein ein reizender Ort in der Buckligen Welt ist vor allem durch den Türkensturz bekannt.
Das sogenannte Herminenhaus wurde nach Hermine Patruban benannt, die ein Heim für behinderte Kinder gegründet hatte und es den Schulschwestern vom 3. Orden des hl. Franziskus später überließ..
Schulschwestern befanden sich auch in Himberg bei Wien die von Kaiserin Elisabeth besucht wurden.
1882 wurde das Haus Seebenstein von der Patrubanschen Herminen Stiftung gekauft und diente zur Erholung der Ordensschwestern und deren behinderten Kindern.
Mit der Zeit reichten die Räumlichkeiten nicht mehr, darum wurde das Haus 1891 aufgestockt und 1903 noch einmal erweitert. Nun war es auch möglich, dass die Schulschwestern mit ihren Sorgenkindern Einzug in das Herminen Haus halten konnten.
Selbst einen Königsohn hatte es nach Seebenstein verschlagen: Herzog Michael von Braganza aus Portugal residierte im Schloss und starb hier am 11. Oktober 1927.
Auch Seebenstein hatte wie so viele andere Orte und Städte, in seiner Chronik ein dunkles Kapitel:
Auffallend ist eine schöne Villa in der Seebensteiner Straße 42
Diese Villa wurde am 19. Dezember 1908 von dem Israelitischen Frauen Wohltätigkeitsverein „Frauenhort für den Bezirk Alsergrund in Wien“ erworben. für das „Kaiser Franz Joseph-Arbeiterinnen-Erholungsheim.“
Die Villa war dazu gedacht erholungsbedürftige Arbeiterinnen die sich nie einen Sommerfrische-Aufenthalt leisten konnten, sollten hier endlich die Möglichkeit erhalten, sich zu erholen und eine sorgenfreie Zeit verbringen.
Doch aus finanziellen Gründen musste der Wohltätigkeitsverein das Heim schließen, außer Betrieb setzen.
1922 nahm sich der „Israelitische Humanität Verein Eintracht an und führte es als Erholungsheim weiter.
Ein jüdischer Kaufmann, Heinrich Jaul aus Seebenstein war ab 1930 nächster Eigentümer dieser Villa. Nachdem die Nazi auch Österreich eingenommen, wurde Heinrich Jaul enteignet und die gesamte Familie ermordet.
Quellen: Verschiedene Hinweise nachgeforscht, Bildmaterial Dillinger Zeitung,ANNO Österreichische Nationalbibliothek