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unbekannter Gast

HAYDN#

Bei vielen der werdenden Künstler begann ihr Leben in bitterer Not, doch später wurden sie mit Ruhm und hohen Auszeichnungen belohnt.

Joseph Haydn war Chorknabe von St. Stephan, nach dem Stimmbruch wurde er aus dem Verband entlassen. Nun lernte der Jüngling den Hunger kennen, für einige Jahre ….

Als 17jähriger, seine Lebenslage hatte sich keinesfalls noch gebessert, kam er nach Mariazell in die Steiermark. Er hatte sich einer Wallfahrt angeschlossen. Beeindruckt blickte er auf die röm.-kath. Basilika Maiazell mit dem Patrozinium Maria Geburt, der bedeutendste Wallfahrtsort Österreichs und einer der wichtigsten Europas und als einziger führt er den Titel eines Nationalheiligtums im gesamten deutschen Raum.

Die mächtige Orgel faszinierte Haydn und der herrliche Chorgesang der feierlich durch das Innere der Basilika flutete. Das war Haydns Welt. Das brachte ihn auf die Idee und er stellte sich dem Chormeister vor und bat, etwas von seinen Stücken vorsingen zu dürfen. Doch der Chormeister wollte nichts davon wissen und lehnte ab. Aber Haydn, der die Not kannte gab nicht auf, ergriff das Notenblatt und begann das soeben gewesene Solo zu aller Erstaunen so schön zu singen, dass die Geistlichen ihn nachher zur Tafel luden. Daraus wurden acht Tage die er in Mariazell verbringen durfte. Dieses Ereignis spielte sich im Jahr 1749 ab.

Fast 40 Jahre später, Jänner 1787. Das musikliebende Graz war in hellster Aufregung. Joseph Haydn der Ruhmreiche, der in aller Welt Gefeierte wird als Besucher erwartet. Jeder war um ihn bemüht, jeder wollte ihn als Gast bei sich begrüßen. Ihm zu Ehren wurde im Reinerhof, eine Akademie abgehalten, die er selbst leitete und nur seine Kompositionen erklangen. Seine Kunst war den Grazern bekannt, seine Sonaten, seine Kammermusik seine Messen und seine Hymne. Jetzt war der Berühmte gegenwärtig, umso größer war die Freude und die Begeisterung. Wussten sie, dass sie den berühmtesten Komponisten der Welt vor sich hatten? Er war der Gründer der Symphonie, war Erfinder des Streichquartettes und hinterließ 600 Werke.

Haydns schöne melodiöse Kaiserhymne duldete man nicht mehr nach 1918 in Österreich. Ein Land, dass mit uns rivalisierte, nahm sich dieser Musik an, und wurde schließlich die Melodie zu ihrer deutschen Hymne.

QUELLE: Grazer Volksblatt, 5. September 1937, Österreichische Nationalbibliothek, ANNO

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