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KIRCHE ZU LAXENBURG#

Als das Turmkreuz der Laxenburger Kirche 1892 erneuert werden musste, fand man in einem bleiernen Gefäß zwei Pergament Streifen die folgendes über die Kirche aussagten.

Das Kreuz wurde am 4. Oktober 1712 aufgesetzt, nachdem das alte 19 Jahre vorher am 11. Juni zerstört worden war. Damals hatte Kaiser Leopold die viel zu kleine Kirche erweitert, von der noch einige Mauerteile in dem Neubau enthalten sind. Am Sonntag Exaudi fand die Einweihung statt mit dem Titel der Kreuzerhöhung. Die Weihe nahm 1699 der Wiener Bischof Ernst von Trautson vor. Das Patrocinium wird gefeiert in choro am Kreuzerhöhungsfest, in foro 8 Tage später. Hierauf folgt das Chronogramm in dem Satz: Christus in cruce exaltatus nos in inferos abjectos. Dazu am Schluss noch die Bemerkung, dass am 28. November 1724, 11 Uhr Nachts, das neu aufgesetzte Kreuz vom Sturm herab gerissen wurde. In der zweiten Urkunde von 1726 heißt es: Unter dem Papst Benedict XIII., Kaiser Karl VI., wurde dieser Turm, welcher vorher 7 Jahre ohne Dach, dann aber 12 Jahre mit einem solchen gestanden hatte, am 28. November 1724 um 11 Uhr Nachts durch einen unerhörten Sturm herabgeworfen. Der Neubau wurde vollendet im genannten Jahr 1726 unter dem Erzbischof von Wien, Siegmund Graf Kollonitsch, durch den Pfarrer Peter Svanuth aus Wippach in Krain. Er nennt sich den Nachfolger des Marcus Cante, welcher 1724 starb und 1716 den 11. November Pfarrer geworden. Marcus Cante, ebenfalls aus Wippach, folgte als Capellan dem Joseph Haller nach, Licentiat der Theologie, welcher diese Kirche zum heiligen Kreuz am 11. Juni 1693 zu erneuern begonnen hatte. Er war 22 Jahre Pfarrer gewesen, 1713 an der Pest gestorben und liegt nun unter der Lampe des Hochaltares begraben. Die Renovierung des Turmes geschah unter dem Verwalter der Herrschaft, Franz Jacob Burglon aus Trier, und unter dem Ortsrichter Caspar Toiffel. Das Äußere der Kirche wurde erneuert, im Inneren Bänke besorgt, die Turmstiege hergestellt, der Ortsfriedhof außerhalb des Ortes errichtet, Statuen aufgestellt und das Dach mit Kupfer gedeckt. Die beiden Chronogramme: quo dicebamus o crux! Salva semper devotos ac pios Laxenburgenses geben jedesmal das Datum 1726. Durch diese Angaben wird die Darstellung der Geschichte jener Kirche von Ilg, XXIII. Band der Berichte und Mitteilungen des Wiener Altertums-Vereines in mehrfacher Beziehung bereichert.

QUELLE: Wiener Geschichtsblätter 1895 Nr.2, Österreichische Nationalbibliothek, ANNO

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