Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

STEPHANSDOM-RESTAURIERUNG#

Wien
Stephansdom,Österr.Alpen Zeitung,Gemeinfrei

1888: Im Wiener Dombau-Vereinsblattes erschien die Mitteilung des Dombaumeisters Baron Schmidt über den Fortschritt des Restaurierungsarbeiten. Dem Bericht ist zu entnehmen, dass schon in einem früheren Bericht betonte schlechte Bauzustand des südlichen Seitenschiffes im Langhaus wurde auch bei den Restaurierungsarbeiten in diesem Jahr an jenen Pfeilern und Gewölben wahrgenommen, welche sich an den hohen Turm anschließen und daher einer gründlichen Restauration unterzogen werden mussten. Der hohe Turm hat sich infolge von nicht unbedeutenden Setzungen von der Langhauswand los gelöst und Verschiebungen der Gurtbögen und Gewölberippen verursacht, welche bei irgend einer Veranlassung zu einer teilweisen Katastrophe hätten führen können. Der am meisten beschädigte, an die Langhauswand anschließende Strebepfeiler des hohen Turmes wurde durch viele Auswechselungen rekonstruiert und für das an diesem Pfeiler befindliche Blindfenster ein neues Maßwerk hergestellt. Bei dem Fenster über dem Eingang der unteren Sakristei sind durch die Setzungen des hohen Turmes die Fenstersohlbank und das Maßwerk sehr mitgenommen worden; die Fenstereisen sind um neun Zentimeter aus ihrer horizontalen Lage gebracht und haben die damit in Verbindung stehenden Werkstücke größtenteils zerstört. An diesem Fenster musste die Fenstersohlbank mit den darunter liegenden Wandbögen, die Maßwerkspfosten und ein Teil des Maßwerkes ganz neu hergestellt werden. Im vierten Travée des südlichen Seitenschiffes waren die Grat- und Gurtbögen des Gewölbes verschoben und nur notdürftig durch Eisenklammern zusammen gehalten, wie noch in keinem anderen Gewölbe des Langhauses; es mussten daher die nur vorgelegten Gratrippen abgetragen, ein Drittel davon ganz neu hergestellt und wieder versetzt werden, diie Gewölbeschilder wurden an mehreren Stellen ganz neu eingewölbt. Ferner wurden in diesem Jahr fünf neue Glasgemälde, ausgeführt nach den Entwürfen der Gebrüder Jobst, eingesetzt. Im Frauenchor wurde mit der Aufstellung eines neuen, nach den Entwürfen des Dombaumeisters hergestellten Marien Altares begonnen. Der Altar ist in zwei Partien geteilt in der unteren kommen die Pieta, der heilige Augustinus und Bernardus, dann Moses und David; in der oberen, ganz durchbrochenen Partie kommen in drei Baldachinen die Herz-Jesu-Statue, die heil. Mechtildis und Margareta Alacoque zur Aufstellung.

QUELLE: Grazer Volksblatt, 5. April 1888, Österreichische Nationalbibliothek, Anno

Wissenssammlungen/Essays/Historisches_von_Graupp