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Stefan Zweig: Umstrittener Weltautor #

Die Popularität und der Erfolg des österreichischen Schriftstellers halten bis heute an, aber auch die Kritik bleibt präsent.#


Von der Wiener Zeitung (16. Oktober 2021) freundlicherweise zur Verfügung gestellt

Von

Alfred Pfoser


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Foto: © Imagno/IMAGNO/Archiv Setzer-Tschiedel

Stefan Zweig war und ist, in Bezug auf die weltweite Verbreitung, ohne Zweifel der bekannteste österreichische Schriftsteller, und trotzdem ist er nicht unumstritten, weder zu Lebzeiten noch heute, weder bei seinen Schriftstellerkollegen noch in der Literaturkritik und Germanistik. Kein Autor der Wiener Moderne musste und muss sich so viel Schelte und Argwohn gefallen lassen wie er. Zweig polarisiert, was natürlich auch mit seinem außergewöhnlichen Erfolg zu tun hat, der bis heute anhält.

Nicht nur für Österreich gilt, dass seine Texte noch immer gelesen, verfilmt (die "Schachnovelle" von Philipp Stölzl läuft zurzeit in den Kinos) oder für die Bühne dramatisiert werden (2020 "Geheimnis einer Unbekannten" in der Josefstadt). Im heutigen China lässt sich etwa ein regelrechtes Stefan-Zweig-Fieber beobachten.

Eine Ausstellung im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek und ein Begleitbuch, zusammen mit dem Stefan Zweig Zentrum und dem Literarturarchiv Salzburg produziert, unternehmen den Versuch, das Phänomen der fortdauernden globalen Geltung zu klären, ohne seine literarischen Schwächen zu übersehen: "Stefan Zweig - Weltautor". Der Erfolg kam langsam, aber in den 1920er war er unübersehbar. Die Nachfrage nach Stefan Zweigs Novellen allein im deutschsprachigen Raum erreichte gigantische Höhen. "Brennendes Geheimnis" aus dem Zyklus "Erlebnisse aus dem Kinderland", 1913 erstmals in der Inselbücherei publiziert, wurde bis 1932 in 170.000 Exemplaren verbreitet.

Meistübersetzter Autor#

"Amok. Novellen einer Leidenschaft" wurde in acht Jahren 150.000 Mal verkauft, und der dritte Band des großen Novellenzyklus, "Verwirrung der Gefühle", brachte es innerhalb eines Jahres zu vier Auflagen mit 60.000 Stück. Insgesamt, die diversen Auswahl- und Einzelausgaben einbezogen, wurden in der kurzen Zeitspanne zwischen Kriegsende und Nationalsozialismus über eine halbe Million Bücher mit Stefan Zweigs Novellen verlegt. Seine anderen Arbeiten waren nicht weniger erfolgreich: Von der Legende "Die Augen des ewigen Bruders" wurden innerhalb von zehn Jahren 170.000 Exemplare hergestellt, vom Erzählband "Kleine Chronik" waren es 100.000 Stück.

Inklusive der historischen Essays, der Biographien über Rolland, Fouché, Marie Antoinette und der "Sternstunden der Menschheit" (300.000 Exemplare) erreichte Zweigs Werk im deutschen Sprachraum bis zum Verbot unter den Nazis eine Verbreitung von weit mehr als einer Million Büchern.

Hinzu kamen noch die außergewöhnlich vielen Übersetzungen in andere Sprachen, die seinen literarischen Erfolg und öffentlichen Ruhm üppig wachsen ließen. Eine Statistik der Coopération Intellectuelle des Völkerbundes wies Stefan Zweig als meistübersetzten Autor der Welt aus.

Zweig verlor zunehmend die Übersicht. Um Abhilfe zu schaffen, legte er im August 1932 wie ein Unternehmer ein "Hauptbuch" an, in dem er über Übersetzungen, Theateraufführungen, die Vergabe der Filmrechte und die Einnahmen genaue Aufzeichnungen führte. Auflage, Übersetzer, Bezahlung ("Angabe, Fälligkeit und Endgültig") wurden notiert, auch über das Zustandekommen der Kontrakte gab es detaillierte Angaben.

Das "Hauptbuch", das in der Literaturwelt seinesgleichen sucht und das jetzt auch in der Ausstellung des Literaturmuseums zu sehen ist, wies fixe Spalten für elf Hauptsprachen auf, bot aber genügend Raum für handschriftliche Notizen zu weiteren Übersetzungen. Namen und Adressen machten das Nachschlagewerk zu einem erstklassigen Handbuch der Literaturwelt. Zuerst führte Zweig das Geschäftsbuch selbst, 1934, nach seiner Emigration aus Österreich, übertrug er diese Aufgabe seinen Sekretärinnen in Salzburg und London.

Netzwerker und Pionier#

Was waren die Geheimnisse seines Erfolgs? Klaus Mann etwa meinte, dass sich die literarischen Qualitäten von Zweigs Büchern auf drei Haupteigenschaften zurückführen ließen: "seine erstaunliche Begabung dafür, jeden biographischen oder erzählerischen Stoff, mit dem er sich abgibt, dramatisch zu pointieren, die ‚spannenden‘ Momente herauszuarbeiten, jede tote Stelle mit höchster Geschicklichkeit zu vermeiden", zum zweiten die typisch österreichische bzw. wienerische Atmosphäre seiner Werke, zum dritten der Sachverhalt, dass Zweig "allem Menschlichen eine besondere Sympathie, ein besonders leidenschaftlich interessiertes Wohlwollen" entgegenbringt.

Das war aber wohl nicht alles. Zum Erfolg trug sicherlich auch sein "Genie der Freundschaft" (Romain Rolland) bei. Stefan Zweig war ein ausgezeichneter Netzwerker im internationalen Kulturbetrieb. Kosmopolitische Erziehung und Sprachenkenntnis halfen ihm bereits in seiner frühen Schaffenszeit, auf Internationalität zu setzen und eine rege Reisetätigkeit zu entfalten, die ihn, über die Landes- und Sprachgrenzen hinweg, in einen intensiven Austausch mit vielen Künstlern, Schriftstellern, Verlegern und Übersetzern brachte. Gleichzeitig versuchte er in Zeitungsfeuilletons und durch Übersetzungen, dem deutschsprachigen Publikum fremdsprachige Kultur nahezubringen.

Zweig verstand sich als Pionier für ein geeintes Europas, warb in Feuilletons, Essays oder historischen Porträts für diese Vision - und kam damit Nationalismus und Faschismus in die Quere.

Aus der Tatsache, dass es unterschiedliche Sprachen und Völker gab, resultierte für ihn nicht Trennung, sondern Anregung und Bereicherung, Anlass für fortdauernden Austausch. Wie die vielen lesenswerten Korrespondenzen aus allen Schaffenszeiten beweisen, kann sein Engagement in der transnationalen Literaturvermittlung als eines seiner Hauptwerke gelten. Als "fliegender Salzburger" war er in Europa ein allgegenwärtiger Reisender, beteiligte sich 1922 an der Gründungstagung des Internationalen P.E.N.-Clubs in Paris oder trat 1928 zum 100. Geburtstag Tolstois als prominenter Redner bei einer Gedenkveranstaltung in Moskau auf.

Zu Zweigs Erfolgsgeschichte gehört zweifellos auch, dass er immer eine gewisse Distanz zur Politik wahrte. Selbst im Exil war ihm, dem Vertriebenen, keine lautstark bekundete Abgrenzung vom Nationalsozialismus abzugewinnen. Seinem Charakter entsprach die Vorsicht. Polemik scheute er. Gelehrte und Schriftsteller sollten seiner Meinung nach über dem politischen Getümmel stehen, weil sie dadurch erreichen konnten, was Politik und Großindustrie fatalerweise nicht zustande brachten: wahren Kosmopolitismus in Form einer neuen Brüderlichkeit des Geistes.

Zweig-"Bashing"#

Alle Versuche, den Humanisten für Manifeste, Gruppen oder für Parteien zu gewinnen, wehrte er nach Kräften ab und hielt Unabhängigkeit und persönliche Freiheit hoch. Im Glauben an eine Unvergänglichkeit kultureller Werte wahrte er wie sein Vorbild Erasmus von Rotterdam Distanz zu "Lärm und der plakathaften Inszenierung". Verständlich, dass nicht nur seine vom Faschismus vertriebenen Freunde wie Joseph Roth mit dieser Haltung große Probleme hatten. Noch in Zweigs großem autobiographischen Vermächtnis, der ganz auf Trauer gestimmten "Welt von Gestern", fällt auf, wie sehr er jeder Polarisierung ausweicht und dem Publikum harte Konfrontation und Abrechnung erspart.

Stefan Zweig im Jahr 1920.
Stefan Zweig im Jahr 1920.
Foto: © IMAGNO/Archiv Setzer-Tschiedel

Erfolg und Berühmtheit riefen bereits in den 1920er Jahren die Kritiker auf den Plan. Viele Schriftsteller und Literaturkritiker arbeiteten sich an seiner Breitenwirkung, an Zweigs historischen Einschätzungen, an seinem Stil, an seinen Aktivitäten, an seiner Person und seinem Charakter ab und kommentierten süffisant bis ätzend die Marktgängigkeit seiner Novellen, Romane und historischen Biographien.

Das Zweig-Bashing erfasste ganz unterschiedliche Berühmtheiten des Literaturbetriebs. Neider waren da am Werk, die der enorme Erfolg und der Ruhm blendeten, Autoren, die Zweigs Arbeiten verdammten, um ihr eigenes Schaffen umso mehr zum Glänzen zu bringen, Kritiker, die sich die Schwachstellen und bestimmte Facetten von Zweigs Gesamtwerk herauspickten, um Gericht zu halten.

Hugo von Hofmannsthal witzelte heimlich über "Erwerbszweig" - und sorgte dafür, den Neo-Salzburger Zweig von einer Involvierung in die Salzburger Festspiele auszuschließen. Karl Kraus machte den Spott öffentlich und fügte der Reklame-Phraseologie, Zweig habe "sich alle Sprachen der Welt erobert", boshaft den Nachsatz hinzu: "bis auf eine", nämlich die deutsche. Robert Musil, auch nicht zimperlich in der Häme, sah ihn vollkommen gefangen in der Rolle des Großschriftstellers: "Er muss viel reisen, von Ministern empfangen werden, Vorträge halten, er ist chargé d’affaires des Geistes der Nation, wenn es gilt, im Ausland Humanität zu beweisen".

Man sollte meinen, im Exil hätte Solidarität die boshaften Reaktionen vermindert. Aber ganz im Gegenteil, die Anfeindungen und Boshaftigkeiten nahmen zu. Mochte Zweig freigiebig und hilfsbereit wie kein anderer Schriftsteller sein, mochte er Kollegen in Not unterstützen - die schlechte Nachrede war ihm gewiss.

Wieso dies so war, lässt sich vulgärpsychologisch leicht nachvollziehen. Denn während die meisten Literaten nach der Vertreibung aus Deutschland größte Mühe hatten, das Überleben sicherzustellen, setzte Zweig mit vielen, vielfach übersetzten Neuerscheinungen den kommerziellen Höhenflug einfach fort. Sein Freitod löste in Emigrantenkreisen Trauer, Entsetzen, Schock, aber auch Ablehnung aus: Wie das? Wie konnte ein gefeierter, materiell so abgesicherter Autor, der bis zuletzt imstande war, mit Feuereifer an neuen Projekten zu arbeiten, das tun?

Heute rührt Stefan Zweigs Reputation erheblich von seiner international hochgeschätzten, viel zitierten Autobiographie "Die Welt von Gestern" her. Retrospektiv ist es kaum zu glauben, dass sie bei ihrem Erscheinen einige Monate nach seinem Tod so große Ablehnung erfuhr. Thomas Mann konstatierte etwa bei ihrer Lektüre "Trostlosigkeit, ja Läppischkeit". Hannah Arendt stellte nach strenger inhaltlicher Prüfung das vernichtende Zeugnis aus, dass Zweig nicht in der Welt, sondern nur an deren Rand gelebt habe:

"Es ist erstaunlich, ja es ist unheimlich, dass es unter uns Lebenden noch einen Menschen gegeben hat, dessen Ignoranz groß genug und dessen Gewissen daher rein genug war, um die Vorkriegswelt mit den Augen des Vorkriegs, den Ersten Weltkrieg mit dem ohnmächtigen und leeren Pazifismus und die trügerische Ruhe vor dem Sturm zwischen 1924 und 1933 als Rückkehr zur Normalität zu sehen."

Baustelle Textsicherung#

Die harten Urteile von damals irritieren heute. Mitten im Zweiten Weltkrieg, als der Kampf gegen Hitler auf der Kippe stand, war eine klare, kantige Haltung gefragt, und nicht eine warmherzige, nos-talgisch gefärbte Suche nach der "Welt von Gestern". Sein Suizid und seine Autobiographie erschienen wie das vorweggenommene Eingeständnis einer Niederlage, die es mit aller Kraft zu verhindern galt.

Jede Zeit hat ihren eigenen Zugang zu Zweig. Bis heute berührt das rätselhafte, romantische Ende, löst der spektakuläre Doppel-Selbstmord Aufmerksamkeit und Anteilnahme aus. Im kommenden Jahr, am 23. Februar, jährt er sich zum achtzigsten Mal. Maria Schrader hat mit ihrem vorzüglichen Film "Vor der Morgenröte" (2016) versucht, den gewaltsamen Abgang aus dieser Welt nachvollziehbar zu machen.

Einen ganz anderen Zugang wählte Wes Andersons bekannte Filmgroteske "Grand Budapest Hotel" (2014), die Zweigs Autobiographie und die Traumwelt seiner Geschichten heranzog, um daraus eine vielschichtige Parabel auf den Irrwitz des Faschismus zu machen.

Die Textsicherung ist noch immer eine Baustelle. Bisher in Archiven verborgene Briefwechsel erscheinen, Verlage geben Sammelbände von peripher erschienenen Feuilletons heraus. Das voluminöse "Stefan-Zweig-Handbuch" (2018), verfasst von der Stefan-Zweig-Forschungsgemeinde, gibt davon beredt Zeugnis, dass nach wie vor in der internationalen geisteswissenschaftlichen Forschung großes Interesse am Zweig’schen Kosmos besteht. Wissenschafter aus aller Welt versammeln sich an den vom Stefan Zweig Zentrum in Salzburg ausgerichteten Symposien und widmen sich Einzelthemen (Erster Weltkrieg, Judentum etc.).

Aber auch die Zweig-Kritik schläft nicht und rüttelt an seinem Denkmal, weil sie mit seinem weltliterarischen Rang ein Problem hat, das sich in Gegensätzen zusammenfassen lässt: außergewöhnliche Popularität versus mangelnde Modernität, weltweite Verbreitung versus literarische Bedeutung.

Bei der Literaturkritik gibt Zweigs überkandidelte Sprache Anlass zum Stirnrunzeln, weil sie bisweilen einer erhitzten, blumigen, mit bildungsträchtigen Vergleichen gefüllten Rhetorik erliegt und ihr meist Humor, Witz oder Ironie fehlen. Der Literaturkritiker Michael Maar spart in seiner Untersuchung über den Stil deutscher Schriftsteller ("Die Schlange im Wolfspelz. Das Geheimnis großer Literatur", 2020) zwar Stefan Zweig von einer genaueren Untersuchung aus, aber etliche kleine spöttische Hinweise da und dort verraten, wie er ihn einschätzt.

Wenn bei Joseph Roths "Radetzkymarsch" in Schönbrunn die "Bäume rauschten und raschelten", dann hätte "Stefan Zweig, Roths Freund und Förderer, immer ein paar Lampions in den Park gehängt". Maar hat für Zweigs Prosa eine zweifelhafte Auszeichnung parat: "Katzengold".

Wie die Aufsätze im Beibuch zur Wiener Ausstellung zeigen, kann heute eine aufmerksame Zweig-Lektüre, konfrontiert mit dem zeitgenössischen Denken, auch aus anderen Gründen Verwunderung auslösen. Seine "Sternstunden der Menschheit" müssen sich etwa Fragen nach der Haltbarkeit gefallen lassen. Der Befund: Die "historischen Miniaturen" seien durchsetzt von Männlichkeitsphantasien und Heroenbegeisterung. Im Licht der Moderne erscheinen diese Texte veraltet.

Auch im postkolonialen Diskurs kommt Zweig gar nicht gut weg. Im Magellan-Buch - im Untertitel "Ein Mann und eine Tat" - trifft ein großer Entdecker auf "nackte und naive Naturkinder" und wird auf den Philippinen durch "ein lächerliches Menschinsekt", durch "einen braunen Lümmel" namens Lapulapu ermordet. So etwas geht heute gar nicht!

Einziger fertiger Roman#

Buchcover: Ungeduld des Herzens
© Paul Zsolnay Verlag

Im Zsolnay Verlag erscheint noch im Oktober ein weiterer Band der kommentierten Salzburger Ausgabe, die das erzählerische Werk neu ediert. "Ungeduld des Herzens", 1939 erschienen, ist Stefan Zweigs einziger fertiggestellter Roman. Wie Joseph Roths "Radetzkymarsch" präsentiert sich das Buch durch seinen erzählerischen Rahmen als Abgesang auf die Monarchie, hält aber in solcher Absicht den Vergleich mit dem Jahrhundertwerk seines Schriftsteller-Freundes nicht aus.

Was an "Ungeduld des Herzens" fasziniert, sind ganz und gar feine, fast freudianische Studien, die Zweig auf dem Höhepunkt seiner tiefenpsychologischen Kunst zeigen. Das hilflose Mitleid, das seine Hauptperson, den Ulanen-Leutnant Anton Hofmiller, prägt, wird schonungslos detektiert. Unsicherheit und innere Verworrenheit treiben ihn immer tiefer in ein schuldhaftes Verhängnis und schließlich in den Weltkrieg.

In diesem Porträt ist Zweigs Befindlichkeit versteckt. Trotz des Erfolgs, trotz des klaren literarischen Profils gelang es dem großen Autor nicht, für seine Person so etwas wie Stabilität herzustellen. "Mein großer Fehler ist meine Schwäche", gestand Zweig seinem Freund Rolland. Vielleicht ist es dieses tiefe Gefühl von Verlorenheit, das uns nach wie vor zu Zweig hinzieht. Seine biographischen Irrungen und Wirrungen und die brüchige, schillernde Identität seiner Figuren bilden den Keim für die Strahlkraft seines Werks. Der Affront, den sie auslösen, ist nichts für jene, die sich an einfache Lösungen klammern.

Hinweise:#

  • Die Ausstellung "Stefan Zweig. Weltautor" im Literaturmuseum der ÖNB, Johannesgasse 6, 1010 Wien, läuft noch bis 27. Februar 2022.
  • "Stefan Zweig Weltautor". Hrsg. von Bernhard Fetz, Arnhilt Inguglia-Höfle und Arturo Larcati. Zsolnay Verlag, Wien 2021, 350 Seiten, 29,95 Euro.
  • Stefan Zweig: Ungeduld des Herzens. Roman. Zsolnay, Wien 2021, 720 Seiten, 36,- Euro (ab 25. Oktober).

Alfred Pfoser, geboren 1952, Historiker und Autor, zahlreiche Veröffentlichungen zur österreichischen Literatur- und Kulturgeschichte.

Wiener Zeitung, 16. Oktober 2021