Suzani, Blütenpracht Usbekistans mit der Nadel gestickt#
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Alle Bilder stammen aus dem Archiv "Bilderflut Jontes".
Die zentralasiatischen ehemaligen Khanate, heute Republiken, kennen eine besondere Art von Textilien, die als große bestickte Baumwolltücher einst das Innere von Jurten und Zelten der Nomaden schmückten und heute prachtvolle Sammlerstücke orientalischer Textilkunst darstellen. Besonders Usbekistan Asien, Usbekistan mit seinen erhabenen historischen Handelszentren wie Samarkand Usbekistan, Samarkand oder Buchara Usbekistan, Buchara an der Seidenstraße haben diese Kunst bis heute gepflegt.
Es sind dies die Suzani. Das Wort ist persisch, der einstigen Bildungssprache Zentralasiens, und kommt von suzan „Nadel“, meint also das Werkzeug, mit welchem gestickt wird, suzankari ist der Name dieser Kunst. Gestickt wird mit bunten Baumwoll- oder Seidenfäden und die die Motivik ist die stilisierte Darstellung von Blumen, Blüten, Blättern, Ranken, Früchten, vor allem dem Granatapfel. Auch Himmelserscheinungen wie Sonne, Mond und Sterne kommen vor, seltener sind Vögel oder Fische. Da die Usbeken Muslime sind, gebietet ihnen ihr Bekenntnis, auf die Darstellung von Mensch und Tier zu verzichten. Auf der einen Seite hat dies zur grandiosen abstrakten Ornamentik von Fliesen und Kacheln als Teil der Architektur geführt, auf der anderen die Suzani hervorgebracht.
Man unterscheidet weißgrundige und schwarzgrundige Arbeiten. Bei letzteren stechen die Farben besonders prächtig hervor. Man kann Suzanis in Textilgeschäften kaufen, aber auch im Hausier- und Straßenhandel tauchen immer wieder schöne Exemplare auf, wobei bei Erwerb auch noch das im Orient unabdingbare und genussfrohe Feilschen dazukommt.
Das Blau dieser Blüten ist Indigo aus Indien. Rot wurde als Karmin aus Russland eingeführt und das Schwarz ist ein Extrakt aus den Schalen des Granatapfels.
Die ältesten Suzani kennt man vom Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts. Früher gehörten sie traditionell zur Brautausstattung und wurden von der Braut vor der Ehe geschaffen. Es gehörte zum Trauungsakt, dass sie ein Exemplar feierlich dem Bräutigam überreichte.
In den ethnologischen Sammlungen außereuropäischer Textilien und Kleidungen im Besitze Jontes befinden sich auch ausgewählte usbekische Suzani.
Weißgrundige Suzani Beispiele#
SchwarzgrundigeSuzani Beispiele#