Ludwigit#
Formel: Mg2Fe[O2|BO3], Mischkristallreihe mit Vonsenit Fe2Fe[O2|BO3]
Weitere Information: Mindat
Ludwigit bildet derbe, dichte, manchmal faserige Aggregate mit schwarzem Seidenglanz.
Name: Benannt nach Prof. Dr. med. chem. Ernst Ludwig (19.1.1842, Freudenthal in Schlesien – 14.10.1915, Wien), studiert Chemie an der Universität Wien, wird 1865 Privatdozent für analytische und organische Chemie, k.k. Hofrat und Professor der medizinischen Chemie, Obersanitätsrat und Vorstand des chemischen Laboratoriums der pathologisch-anatomischen Anstalt im allgemeinen Krankenhause Wien. 1874 wird das Institut für Medizinische Chemie gegründet, dessen erster Vorstand Ernst Ludwig wird. Die hier vorhandene Institutsbibliothek geht auf seine Privatbibliothek zurück. Als analytischer Chemiker entwickelte Ludwig genaue Mineralwasser- und Thermalwasseranalysen und Verfahren zur Quecksilberbestimmung in organischen Verbindungen. Er arbeitete auch auf den Gebieten der Nahrungsmittel- und gerichtsmedizinischen Chemie. An der Gestaltung des Lebensmittelgesetzes 1896 und des Österreichischen Arzneibuches hatte er maßgeblichen Anteil. Ludwig war auch Mitglied des Herrenhauses, der Akademie der Wissenschaften in Wien und Vorsitzender des Obersten Sanitätsrates. Ludwig war ein Förderer des Volksbildungswesens.
Ihm zu Ehren wurde in Wien 1100 die Ernst-Ludwig-Gasse benannt. Sie verläuft parallel zur Raxstraße und ist eine Verbindung der August-Forel-Gasse und der Neilreichgasse.
Typlokalität: Eisenstein, Banat, Rumänien
Literatur zum Mineral:
Tschermak (1874) Mineralogische und Petrographische Mitteilungen, Wien: 59.
Mallard (1888) Bulletin de la Société française de Minéralogie: 11: 305.
Groth (1889) Zeitschrift für Kristallographie, Mineralogie und Petrographie, Leipzig: 15: 650. Dana, E.S. (1892) System of Mineralogy, 6th. Edition, New York: 877. Goldschmidt (1897): 224.
Literatur zur Person:
Biographie Ernst Ludwig