Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Hermann Tertsch
Hermann Tertsch, Portrait, Naturhistorisches Museum Wien, Mineralogisch-Petrographische Abteilung

Tertschit#


Formel: Ca4B10O19•20H2O

Weitere Informationen:
Mindat
Handbook of mineralogy


Das Boratmineral Tertschit kommt in Form von schneeweißen Massen, mit feinsten Fasern von lebhaftem Seidenglanz vor. Es ist in heißem Wasser löslich. Dem Ulexit sehr ähnlich zeigt es auch eine tiefblauviolette Fluoreszenz unter der UV-Lampe.

Typlokalität: Kurtpinari Mine, Faras, Türkei

Name: Benannt nach Prof. Dr. Hermann Julius Tertsch (18(19).2.1880, Alt-Petrein, Bezirk Znaim - 14.12.1962, Wien)
Universität Wien, Studium der Naturwissenschaften, 1901-1903 Assistent bei Friedrich Becke
1903 Promotion zum Thema „Optische Orientierung von Feldspaten der Oligoklasgruppe“ und Lehramtsprüfung, danach Mittelschullehrer in Triest und Wien
1910 Habilitation für Mineralogie an der Universität Wien, Habilitationsschrift: „Kristalltrachten des Zinnsteins“
1920 Landesschulinspektor von Niederösterreich
1933 durch einen Verkehrsunfall behindert, in frühzeitigen Ruhestand
1943-1944 interimistischer Leiter des Mineralogischen Institutes der Universität Wien
Tertsch war von 1914 – 1945 im Vorstand der Wiener Mineralogischen Gesellschaft tätig, 1937-1939 hatte er das Amt des Präsidenten über. Unter den Ersten wurde er mit der Becke-Medaille ausgezeichnet und seine letzten beiden Lebensjahre war er Ehrenpräsident. Neben seinen vielen wissenschaftlichen Werken ist sein Buch „Das Geheimnis der Kristallwelt, Roman einer Wissenschaft“ eine spannende Darstellung der Mineralogie und ihrer Entwicklung speziell für Laien ausgerichtet. Dieses Werk lässt deutlich erkennen, welchen Einfluss Mineralogie und Kristallographie zu allen Zeiten auf das naturwissenschaftliche Weltbild hatten. Unter dem Pseudonym Hanns Mertrecht, erschien 1959 im Verlag Rohrer das Buch „Nur ein Dorfschulmeister“, in dem Tertsch die Geschichte seines Elternhauses erzählt. In seinem Nachlass fand man auch Zeugnisse seines musikalischen Talentes, so eine Mappe mit selbstkomponierten Liedern.


Literatur zum Mineral:
Meixner, H. (1953): Einige Boratminerale (Colemanit und Tertschit, ein neues Mineral) aus der Türkei.- Fortschritte der Mineralogie 31, 39-42.
Meixner, H. (1953): Neue türkische Boratlagerstätten.- Berg- u. hüttenm.Mh.,98,86-92.
Meixner, H. (1953): Mineralogische Bewobachtungen an Colemanit, Inyoit, Meyerhofferit, Tertschit und Ulexit aus neuen türkischen Boratlagerstätten.- Beitr.Mineral.Petrog,3,445-455.- Heidelberg


Literatur zur Person:
KÖHLER, A. (1952): Hermann Tertsch, der Senior der österreichischen Mineralogen.- Der Karinthin,18,124-127.
MACHATSCHKI, F. (1965): Hermann Tertsch.- Almanach Österr.Akad.Wiss.,114,355-360.
MEIXNER,H. (1965): Abschied von Hermann Tertsch (1880-1962): TMPM,3.Folge,9,191-194.
RAAZ, F. (1962): Nachruf Hermann Tertsch.- Mitt.Geol.Ges.Wien,55,255-264.
RAAZ, F. (1964): Dem Andenken von Hermann Tertsch, Ehrenmitglied der DMG.- Fortschr.Mineral.,41,5-8.
WIESENEDER, H. (1960): Zum 80. Geburtstag Hermann Tertsch.- Österr.Hochschulzeitung,5,2.

Bild 'sim-link'
Austria-Forum Beiträge in ähnlichen Gebieten