Zwischenkriegszeit#
Alexander Zemlinsky: Lyrische Symphonie#
Positiv rezipierte man die subtile Tonsprache Alexander Zemlinskys (1871 Wien -1942 Lurchmont/USA), der als Lehrer und Schwager Schönbergs an der krassen Eliminierung der Tonalität wenig Gefallen fand (vgl. A. Berg). Theatertätigkeit und Bühnenschaffen prägten auch seine Verfahrensweisen in den Instrumentalwerken, wodurch sie Qualitäten der Gattungen Filmmusik in sich bergen, erkennbar etwa an der Weiterentwicklung des Signalmotivs zu Beginn der Lyrischen Symphonie (1922). Wie Korngold vertrat auch Zemlinsky die Auffassung, daß Verständlichkeit und Kunstfertigkeit keine Gegensätze sein müssen und daß die erweiterte Harmonik als dramaturgisches Mittel ihre Wirksamkeit entfalten kann. Die Abbildung zeigt den jungen Zemlinsky, der damals Mahlers Förderung erfuhr und der bald nach Mahlers Demission als Operndirektor Wien verließ. (M. Saary)
Hörprobe#