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Barock/Mittelbarock#

Fresko von Söding: Dudelsack- und Drehleier-Spieler#

Dudelsackspieler
Dudelsackspieler
© Schloß Söding, Foto: Helmut Schubert, Graz

Linker Musikant: Der Dudelsack war im Mittelalter sehr geschätzt, im 16. Jh. jedoch galt er nur mehr als minderes Instrument der Hirten und Bauern, bevor er sich im 17. und 18. Jh. neuerlich größerer Beliebtheit erfreute. Der charakteristische Klang entsteht einerseits durch die Art der Pfeifen, andererseits durch den Bordun, d. h. daß stets neben der eigentlichen Melodie- Bordunpfeifen erklingen. Außerdem läßt die mechanisierte Luftzufuhr (nicht direkt durch den Spieler, sondern den Luftsack) keine weitere Beeinflussung des Tones zu, so daß meist lange, nicht-phrasierte und reich verzierte Melodiefolgen gespielt werden.

Hörprobe#

O du lieber Augustin
© Dudelsack Romano Zölss, Frankenau (Burgenland). (Aufnahme: GM-Tonstudio-Musikverlag Dr. Werner Jauk, Graz)

Rechter Musikant: Ebenso ein Bordun-Instrument ist die Drehleier, ein Streichinstrument, dessen Saiten mit Hilfe eines Rades angestrichen werden. Dieses Rad wird vom Spieler mit einer Kurbel an der Außenseite gedreht. Mithilfe kleiner Holzschieber, die am Deckenaufsatz befestigt sind, können die Melodie-Saiten "gegriffen" und so Melodietöne erzeugt werden.

Hörprobe#

Thema aus J. Haydns "Londoner D-Dur Symphonie", als "Oj, Jelena" im Burgenland volksläufig geworden
© Drehleier Romano Zölss, Frankenau (Burgenland). (Aufnahme: GM-Tonstudio-Musikverlag Dr. Werner Jauk, Graz)

Die Drehleier war im 12.-14. Jh. ein angesehenes Instrument in Kirchen und Klöstern und wurde auch von Spielleuten gerne verwendet. Die einfache Bedienung machte sie auch zum bevorzugten Instrument der Blinden und Bettler. Auf diese Weise hat es viele Jahrhunderte überdauert. Im Barock galten beide Instrumente als Inbegriffe der bäurischen Musik (im 19. Jh. würde man dazu Volksmusik gesagt haben). Das Bild zeigt ein Fresko (um 1680) aus Schloß Söding (Steiermark). (E. Stadler)


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