Mehr DNA-Mutationen bei Kindern von Teenager-Vätern#
Forscher aus Cambridge, Münster und der Salzburger Gerichtsmedizin unter der Leitung der Professoren Franz Neuhuber und Bernd Brinkmann untersuchten das Erbgut von Teenagern und deren Kindern und stellten dabei eine erhöhte Fehleranfälligkeit fest.
Eine Untersuchung von rund 24.000 Eltern und ihren Kindern zeigt, dass die Kinder von Teenager-Vätern unerwartet hohe Mengen von DNA-Mutationen aufweisen. Dies könnte erklären, warum Kinder von Teenager-Eltern ein höheres Risiko für Autismus, Schizophrenie, geringes Geburtsgewicht, Spina bifida (offener Rücken) und sonstige Geburtsdefekte aufweisen.
Der Grund für die übermäßigen DNA-Mutationen bei Kindern von Teenager-Vätern ist noch nicht klar. Jedenfalls stellten die Wissenschaftler bei Samenzellen von Teenagern ca. 30% mehr Mutationen fest, als bei denen von 20-jährigen Männern. Möglicherweise ist der DNA- Vervielfältigungsmechanismus zu Beginn der männlichen Pubertät besonders fehleranfällig. Oder die Spermaproduktion bei Jungen durchläuft wesentlich mehr Zellzyklen (und damit DNA-Kopierfehler), als bisher vermutet.
Die Art der DNA, die die Forscher in dieser Studie analysiert haben, sind repetitive DNA-Abschnitte, die als "Mikrosatelliten" bezeichnet werden. Diese Mikrosatelliten wurden als Maßstab verwendet, um die Anzahl der Zellteilungen zu bestimmen. Wichtig wären nun weitere Untersuchungen, ob andere Arten von DNA-Mutationen bei Kindern von Teenager-Vätern ebenfalls erhöht sind.