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Podiumsdiskussion: „Migration von Afrika nach Europa“. #

Das Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen an der Universität Salzburg lädt am Dienstag, 7. Mai im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Theologie im Zeichen der Zeit“ zu einer Podiumsdiskussion über „Migration von Afrika nach Europa“ ein.#

Luftaufnahme der thelogischen Fakultät
Luftaufnahme der thelogischen Fakultät
Foto: Universiät Salzburg

Das Thema bestimmt seit Jahren die Politik in vielen europäischen Ländern und führt zu heftigen Kontroversen. Nachrichten von Menschen, die auf der Fahrt über das Mittelmeer ertrinken, werden allerdings kaum noch wahrgenommen.

Was sind die Ursachen für diese Entwicklung? Gibt es Lösungsansätze für die globale Herausforderung? Was bedeutet die Migration von Afrika nach Europa für die Theologie sowie für die anderen Wissenschaften? Diese Fragen werden von vier erfahrenen Experten und Expertinnen aus journalistischer, sozialer, pastoraler und theologischer Perspektive diskutiert.

1,2 Milliarden Menschen leben derzeit in Afrika. 2050 werden es laut Prognosen doppelt so viele sein. Das große Bevölkerungswachstum wird den Migrationsdruck auf Europa massiv erhöhen, lautet eine These, die en vogue ist. Umfragen (durchgeführt vom Forschungsinstitut Pew Research) zeigen, dass drei Viertel der erwachsenen Nigerianer und Ghanaer auswandern wollen würden, wenn sie die Mittel dazu hätten.

Zwischen 2014 und 2017 flüchteten laut Eurostat fast eine Million Afrikaner nach Europa. Bei ihrem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, starben von 2014 bis 2018 mehr als 17.550 Menschen, die meisten auf dem Weg von Libyen//Tunesien nach Malta/Italien. Auch 2018 war diese zentrale Route mit 1.314 Toten/Vermissten die gefährlichste; mit 809 vervierfachte sich die Zahl der Todesfälle auf der westlichen Route gegenüber 2017 nahezu. Auch auf der östlichen Route kamen 2018 fast dreimal mehr Menschen ums Leben als 2017. Nach Angaben des UNHCR ertranken 2018 jeden Tag sechs Menschen bei der versuchten Überquerung des Mittelmeers, insgesamt starben 2.275.

„Bei der Veranstaltung geht es uns vor allem darum, das Bewusstsein für die globale Thematik und Dramatik zu wecken, an die wir uns inzwischen schon gewöhnt haben. Immer wieder ertrinken Menschen im Mittelmeer, die oft aus Gründen fliehen, die von Europa mitverursacht sind wie die Armut oder der Klimawandel,“ sagt Professor Franz Gmainer-Pranzl, Leiter des Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen.

Teilnehmer/innen der Podiumsdiskussion:

- Katrin Gänsler arbeitet als Korrespondentin, Autorin und Reporterin in Westafrika u.a. für die taz, die Deutsche Welle und die Katholische Nachrichten-Agentur. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören Politik, Terrorismus, Migration und der interreligiöse Dialog. Bevor sie 2010 nach Nigeria und Benin zog, studierte sie Journalistik und Afrikanistik (Leipzig, Helsinki, Kopenhagen) und bereiste v.a. Tansania und das südliche Afrika.

- Tanja Kleibl ist Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule Augsburg und freiberufliche Beraterin für Misereor. Nach einem freiwilligen sozialen Jahr (1992) in Nigeria absolvierte sie 1996 ihr praktisches Studiensemester im Bereich Internationale Soziale Arbeit in Niger mit dem deutschen Entwicklungsdienst. Von 2000 bis 2008 arbeitete sie in Mosambik (ziviler Friedensdienst, GIZ und diverse katholische Entwicklungsorganisationen) und von 2008 bis 2011 in Äthiopien, wo sie vermehrt mit Flüchtlingslagern und Nothilfe in Kontakt kam. Von 2011 bis 2013 arbeitete sie für Trocaire als Leiterin eines globalen Menschrechtsprogramms mit Reisen in diverse Länder des Globalen Südens, basiert in Dublin. 2017 promovierte sie an der Dublin City University zum Thema postkoloniale Zivilgesellschaft in Afrika mit einer Fallstudie aus Mosambik

- Sophia Kremser ist Doktoratsstudentin an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg; in ihrem Dissertationsprojekt untersucht sie entlang von neuen afrikanischen religiösen Bewegungen in Europa die wechselseitige Beeinflussung von Religion und transnationaler Migration im westafrikanisch-europäischen Kontext. Als Schubhaftseelsorgerin führt sie viele Gespräche mit Afrikaner/innen und weist einen entsprechenden Erfahrungshintergrund auf.

- Marco Moerschbacher ist Afrikareferent beim Missionswissenschaftlichen Institut Missio in Aachen und Referent in der Grundlagenabteilung von Missio Aachen. Er promovierte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main über die Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils in der Ortskirche von Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) und ist Gastdozent an der Katholischen Universität von Leuven. Seit Jahren verfolgt er die theologischen Entwicklungen in Afrika und führt zurzeit ein Forschungsprojekt zur Frage von Religion und Gewalt in verschiedenen afrikanischen Ländern durch.

Die Podiumsdiskussion findet in der Reihe „Theologie im Zeichen der Zeit“ statt, einer Veranstaltungsreihe der Theologischen Fakultät, in der Zeichen der Zeit (z.B. Migration, Klimawandel, Armut) thematisiert werden.

Veranstaltung: #

Podiumsdiskussion „Migration von Afrika nach Europa“.

Dienstag, 7. Mai 2019, 18 Uhr Universität Salzburg, Katholisch-Theologische Fakultät, Hörsaal 101

Ankündigung Podiumsdiskussion