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Tierische Kost#

Wenn giftige Insekten auf der Zunge zergehen: BiologInnen der Universität Graz enträtseln Fressstrategie von Echsen#

Krötenechse
Krötenechse
Quelle: Uni Graz

Wie zergeht ein Leckerbissen, dessen Genuss allerdings hochriskant ist, ohne Reue buchstäblich auf der Zunge? Die Krötenechse hat eine Strategie entwickelt, wie sie die Ernteameise trotz gefährlicher Mundwerkzeuge und Giftstachel fressen kann. ForscherInnen der Universität Graz haben gemeinsam mit Zoologen aus den USA und Deutschland die gefinkelte Technik zum ersten Mal entschlüsselt.

Es war lange ein Rätsel, das ZoologInnen nun gelüftet haben. Krötenechsen, die vor allem in südwestlichen US-Bundesstaaten wie Arizona leben, ernähren sich fast ausschließlich von Ernteameisen. Nur: Wie gelingt es ihnen, dabei nicht vom giftigen Stachel im Hinterleib und den überaus kräftigen Beißwerkzeugen der Insekten verletzt oder gar getötet zu werden? „In der Evolution entsteht gleichsam ein Hochrüsten“, erklärt Boris Chagnaud, Professor am Institut für Biologie der Universität Graz. „Auf eine Verteidigungstaktik eines Tieres reagiert ein Widersacher mit einer Gegenwaffe.“ So also auch die Krötenechse, wie Erstautorin und Uni-Graz-Kollegin Ismene Fertschai, Chagnaud sowie Kollegen aus Tucson (USA) und Tübingen (D) zeigten. „Die Echse drückt mit der Zunge auf das Insekt, dreht es auf dem Rücken in das Maul und verpackt es in einen Schleim, der die Beute außer Gefecht setzt und den Giftapparat neutralisiert“, schildern die beiden WissenschafterInnen.

Das Forschungsergebnis wurde samt eindrucksvollem Videobeweis auf der Plattform Biology Open publiziert.