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Basilika Enns-Lorch#

Lorch
Basilica minor
Die Pfarrkirche Enns-St. Laurenz - seit 1970 "Basilica minor" - ist untrennbar mit dem heiligen Florian verbunden. Florian (+ 4. Mai 304) - seit 2004 oberösterreichischer Landespatron - ist der einzige namentlich bekannte Martyrer des frühen Christentums im heutigen Österreich. Nach der Überlieferung hat man den ehemaligen Leiter der Kanzlei des römischen Statthalters in Lauriacum (Lorch) mit einem um den Hals gebundenen Stein in die Enns gestürzt. Auch andere christliche MärtyrerInnen wurden zu dieser Zeit wegen ihres Glaubens ermordet. Die Christenverfolgungen endeten einige Jahre später, 313 erklärten die römischen Kaiser das Christentum zur staatlich anerkannten Religion.
Die ältesten Mauern der Lorcher Kirche stammen aus der römischen Epoche. An ihrer Stelle befand sich zur Zeit des Legionslagers Lauriacum ein ungewöhnlich großes Haus. In der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts wurde in den Gebäudekomplex ein beheizbarer Saal für staatliche Zermonien eingebaut. Daraus entstand im 5. Jahrhundert eine frühchristliche Kirche mit Apsis, Altar, Klerikerbank und Reliquienkammer.

1158 erfolgte die erste urkundliche Nennung eines Pfarrers von Enns, Cazelinus. Um 1290 ließen die Ennser Bürger die baufällig gewordene spätantike Kirche abtragen. 1344 wurde das neue, dreischiffige Gotteshaus mit erhöhtem Mittelschiff und Maßwerk-Rundfenstern geweiht. Im 14. Jahrhundert erhielten die beiden Seitenschiffe Fresken. Um 1480 wurde das gotische Saramentshäuschen eingebaut. Um 1500 besaß die Pfarrkirche, außer dem Hauptaltar, mindestens acht Seitenaltäre.

Um 1900 erfolgten Restaurierungsarbeiten an und in der Laurentius-Kirche. Dabei entdeckte man im gotischen Hochaltar einen antiken Steintrog, der Gebeine von mindestens 31 Personen und spätantike Stoffreste enthielt. Seit 1968 ruhen die vermutlichen Reliquien der Lorcher Martyrer im antiken Steintrog im neuen Hochaltar. Der langjährige Pfarrer, Generaldechant Eberhard Marckhgott (1912-1999), bemühte sich um archäologische Forschungen in seiner Kirche. Diese wurden 1960 vom Oberösterreichischen Landesmuseums durchgeführt und brachten Fundamente der Vorgängerbauten ans Licht.

In den 1970er Jahren gestaltete Peter Dimmel aus Bronze das Floriantor an der Südseite und das Severintor an der Westseite. (1985 folgte das Auferstehungstor an der Nordseite). Die Kirche erhielt eine Orgel mit 1758 Pfeifen, der Anton Heiller sein Werk "Signum" widmete. 1988 besuchte Papst Johannes Paul II. die Basilika St. Laurenz 2017 installierte der Bildhauer Arnold Reinthaler auf dem Vorplatz das "Lorcher Zeitfenster" aus Messing und Granit. 2018 führte die oberösterreichischen Landesausstellung "Die Rückkehr der Legion. Römisches Erbe in Oberösterreich" auf die Spuren von Lauriacum.

Zu den Kunstschätzen zählen:

Lorcher Madonna, vier gotische Fenstergemälde und Büste eines Schmerzensmannes (um 1330)
Fresken aus dem 14. Jahrhundert
Lorcher Pietà aus terra nigra (um 1430), gotische Sakramentshäuschen (1480 und 1486)
Holzrelief des Lorcher Meisters (Betlehemitischer Kindermord)
Lebensgroßer Corpus des Chorbogenkreuzes (um 1530)
Lebensgroße Ecce-Homo-Gruppe aus Terrakotta (um 1690)
Großgemälde Martyrium des hl. Laurentius, Schutzpatrone der Stadt Enns und die Lorcher Bischöfe (18. Jahrhundert)
Glasfenster von Rudolf Kolbitsch (1967)
Bronzetore und Kreuzweg von Peter Dimmel (1970; 1971; 1985)
Schmiedeeiserner Stern der Hoffnung von Wolfgang Pöttinger (1999)

Lorch
Ausgrabung in der Basilika von Lorch
Lorch
Text in Lorch
Lorch
Die Basilika von Lorch

Quellen:
Pfarrhomepage
OÖ Landesmuseum

Fotos: P. Diem

hmw