Wien 9, Messiaskapelle#
1090 Wien, Seegasse 16 1090 Wien, Seegasse 16Die Geschichte der Messiaskapelle und des Hauses Seegasse 16 ist untrennbar mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wien und mit dem Wirken der Schwedischen Israelsmission verbunden. Das Gebäude in der Rossau erhebt sich im Oberen Werd, wo seit dem 16. Jahrhundert Juden angesiedelt waren und sich ihr Friedhof, ihr Spital und später eine Synagoge befanden. Um 1900 lebten rund 17.000 Juden in der Rossau, weshalb gerade hier die Missionsstation der Schwedischen Israelsmission errichtet wurde. Das Haus Seegasse 16 war um 1870 für den evangelischen Mädchen-Untersützungsverein entstanden, der mittellosen jungen Frauen eine Ausbildung ermöglichte. In dem 7-geschoßigen Haus waren Unterrichts- und Vereinsräumlichkeiten sowie, zur Finanzierung der Aktivitäten, Mietwohnungen untergebracht. Die Mädchenschule bestand 1910 bis 1922. Dann erwarb die Svenska Israelsmissionen, Stockholm, das gut ausgestattete Gebäude. 1938-1941 verhalf die Vereinigung mehr als 3000 Juden zur Ausreise aus Österreich. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das Haus dem Kinderhilfswerk „Rettet das Kind“ (Rädda Barnen) und dem Schwedischen Roten Kreuz zur Verfügung. 1961 begann evangelischen Gemeinde Wien-Innere Stadt, die "Messiaskapelle" als Predigtstation auszubauen, die 1964 eine grundlegende Modernisierung erfuhr.