Aspangbahnhof, Wien 3#
Der Aspangbahnhof stand 1881-1977 an Stelle des Hafenbeckens des Wiener Neustädter Kanals. Der rund 100 m lange, in Renaissanceformen errichtete Bau war der Kopfbahnhof der "Wien-Saloniki-Bahn", in Nachfolge der Schifffahrtsgesellschaft. Doch wurden nur 87 km Strecke gebaut und in Aspang in der Buckligen Welt war Endstation.
Traurige Berühmtheit erlangte der Bahnhof in den Kriegsjahren 1939-1942, als ihn die "Zentralstelle für jüdische Auswanderung" zum Ausgangspunkt für Deportationen wählte. 47 Züge fuhren Richtung Polen, wo ein "Judenreservat" gegründet werden sollte. In der Folge wurden die Deportierten jedoch in Vernichtungslager gebracht.
An Stelle des längst abgebrochenen Bahnhofs hat die Stadt Wien einen "Platz der Opfer der Deportation" benannt und einen kleinen Erinnerungsort geschaffen. Der Gedenkstein wurde genau 50 Jahre nach dem offiziellen Ende des 2. Weltkriegs, am 8. Mai 1995, enthüllt. Seine Inschrift lautet: In den Jahren 1939 -1942 wurden vom ehemaligen Aspangbahnhof zehntausende österreichische Juden in Vernichtungslager transportiert und kehrten nicht mehr zurück. Niemals vergessen.