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Dürnstein#

Kurt Regschek: Dürnstein im Winter
Kurt Regschek: Dürnstein im Winter

Dürnstein (Bezirk Krems an der Donau, Niederösterreich), das romantische Städtchen in der Wachau, zählt weniger zu den Schicksalsorten, als zu den Schauplätzen des "Mythos Österreich". Hier soll der sagenhafte Sänger Blondel seinen in der Kuenringerburg gefangenen Herrn Richard Löwenherz entdeckt haben. Blondel habe ein Lied angestimmt und der englische König habe es mitgesungen.

Richard Löwenherz (1157-1199) befand sich nur wenige Wochen, etwa von Weihnachten 1192 bis Februar 1193, in Dürnstein im Gewahrsam des verfeindeten Babenberger-Herzogs Leopold V. (1157 - 1194). Beide waren, wie auch Truppen des französischen Königs, auf dem 3. Kreuzzug ins Heilige Land gekommen, um die Hafenstadt Akkon zu erobern. Nach der Kapitulation Akkons wollte Richard die Beute nicht mit dem Babenberger teilen. Dieser ließ ihn auf dem Heimweg (den der schiffbrüchige König auf dem Landweg antreten musste) in Wien-Erdberg gefangen nehmen. Rasch war Kaiser Heinrich VI. (1165-1197) informiert und es begannen langwierige Lösegeldforderungen. Sie wurden immer höher und erreichten ca. 35 Tonnen Silber (entspricht ca. 14 Mio Euro), wovon Leopold ca. 12 Tonnen (4,8 Mio Euro) erhielt. Sie wurden in der neu eingerichteten landesherrlichen Münze in Wien umgeprägt und dienten zur Finanzierung einer neuen, weiteren Stadtbefestigung. Außerdem wurden sie in Wiener Neustadt und für die Stadtmauern in Enns und Hainburg investiert.

Durch die Gefangennahme eines Kreuzfahrers hatten sich Kaiser und Herzog den Kirchenbann zugezogen. Anders als Heinrich VI. gelang es Leopold V., diesen zu lösen. Der nach einem Unfall lebensgefährlich verletzte Herzog beichtete beim Salzburger Erzbischof. Leopold V. und sein Sohn Friedrich I. (um 1175 -1198) schworen die Rückgabe des verbliebenen Lösegeldes. Das Versprechen wurde nie eingelöst.

hmw

Literatur:


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