Mogersdorf#
Die Marktgemeinde Mogersdorf liegt im Burgenland (Bezirk Jennersdorf), im Raabtal an der ungarischen Grenze. Am 1. August 1664 siegte bei Mogersdorf und St. Gotthard ein alliiertes Heer unter Raimund Graf Montecuccoli über die Türken.
Im April 1663 erklärte die Hohe Pforte Kaiser Leopold I. (1640-1705) den Krieg, da er einen Günstling der Osmanen nicht als Fürsten von Siebenbürgen anerkennen wollte. Im Sommer zogen 100.000 Mann gegen Ungarn und Mähren. Dem Kaiser standen nur 12.000 Soldaten zur Verfügung. Ende September wurden die Festung Neuhäusel und besetzt in der Folge Oberungarn. Nachdem sich im Jänner 1664 der Banus von Kroatien ihnen ohne Hilfstruppen entgegengestellt und seine Burg verloren hatte, beschloss der Reichstag im Februar, ein Reichsheer gegen die Türken aufzustellen. Der Feldzug der Osmanen begann am 14. Mai. Die entscheidende Schlacht bei Mogersdorf fand Wochen später statt. Die Reichstruppen und ein französisches Heer (25.000 Mann) kämpften gegen 100.000 Osmanen. Die Koalitionstruppen siegten trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit. Dennoch erklärte sich Kaiser Leopold I. im Frieden von Vasvar/Eisenburg bereit, dem Sultan ein "Geschenk" von 100.000 Talern zu machen und den Fürsten von Siebenbürgen anzuerkennen. Der Friede wurde für 20 Jahre vereinbart, jedoch beschloss die Türkei 1682 wieder einen Krieg. Dieser führte 14. Juli bis 12. September 1683 zur Zweiten Türkenbelagerung Wiens, die in der Schlacht am Kahlenberg entschieden wurde.
Literatur:
Walter Kleindel: Österreich. Zahlen, Daten, Fakten. Wien 2007
Johannes Sachslehner: Schicksalsorte Österreichs. Wien, Graz, Klagenfurt 2009