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Der Kreuzstadl von Rechnitz#

Ruine des Rechnitzer Kreuzstadls
Ruine des Rechnitzer Kreuzstadls.
Foto: Haeferl. Aus: Wikicommons, unter CC BY-SA 4.0

Die Marktgemeinde Rechnitz mit rund 3500 Einwohnern liegt im Burgenland (Bezirk Oberwart) am Fuße des Geschriebensteins an der ungarischen Grenze. Die Ruine des - wegen seines kreuzförmigen Grundrisses so genannten - Kreuzstadl des ehemaligen Meierhofes ist zu einem eindrucksvollen Mahnmal geworden. Die Ereignisse, die den Ort belasten, fanden wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs statt. In der Nähe des Kreuzstadls des Gutes Batthyány wurden rund 180 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter von Nationalsozialisten ermordet. Die Täter hatten ein Gefolgschaftsfest im örtlichen Schloss verlassen und feierten nach der Tat weiter. 1948 wurde ein Prozess aufgenommen. Alle Zeugen bestritten die Angaben, die in einer Voruntersuchung gemacht worden waren und entlasteten die Angeklagten. Die Hauptverdächtigen konnten nicht ausgeforscht werden. Nach dem Massengrab wird seit Jahren gesucht.

Die Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative und Stiftung (RE.F.U.G.I.U.S) hat sich zur Aufgabe gesetzt, den Kreuzstadl als Gedenkort für die ermordeten ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter und alle Opfer beim Südostwallbau zu erhalten. (Im Oktober 1944 begannen im burgenländisch-ungarischen Grenzgebiet die Bauarbeiten zu einem System von Befestigungsanlagen, das die sowjetische Armee an der Reichsgrenze aufhalten sollte.) Am 14. November 1993 wurde das Mahnmal Kreuzstadl im Rahmen einer ersten Gedenkfeier dem Bundesverband der Israelitischen Kultusgemeinden übergeben und 2001 die Umfriedung des Areals mit jungen Ahornbäumen präsentiert.

hmw

Quellen:
Johannes Sachslehner: Schicksalsorte Österreichs. Wien, Graz, Klagenfurt 2009
Vgl."Die Presse" vom 24.3.2015
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