Die Kirchenfarben Gelb-Weiß#
von Peter DiemSeit dem 15. Jahrhundert wird der eine Schlüssel in Silber, der andere in Gold dargestellt. Die Schlüssel Petri galten als Gegenstück zum kaiserlichen Reichsadler - unter diesen Machtsymbolen wurde ja bis in die Neuzeit um den geistlich-weltlichen Supremat gerungen.
Anmerkung: Die päpstlichen Symbole in ihrer traditionellen Form sind keineswegs urchristliche Sinnbilder für Brüderlichkeit, sondern ausgesprochene Machtsymbole, die natürlich theologisch aus der Funktion des Papstes als Stellvertreter Gottes auf Erden abgeleitet werden können: Die Tiara ist seit der Bulle „Unam Sanctam" (1302) Sinnbild beider „Gewalten" (beider „Schwerter") und damit ein doppeltes Herrschaftssymbol; die „Sonnenfarbe" Gold ist die imperiale Farbe schlechthin.
Beides hat die Reformbestrebungen des Zweiten Vatikanums, das ja auf eine brüderlichere Ausrichtung der Kirche abzielte, überlebt. Durch die zahlreichen Besuche und Flugreisen Johannes Pauls II. ist das vatikanische Wappen und sein eigenes (in Blau ein goldenes „M" für Maria) weltweit bekannt gemacht worden.
Zur Unterscheidung von den „barocken" katholischen Farben Gelb-Weiß wird der evangelischen Kirche auf den an den Straßen stehenden Ankündigungstafeln für Gottesdienste, auf Drucksorten, Briefmarken etc. das eher puritanische Violett zugeteilt.
Siehe auch den Beitrag zur kirchlichen Heraldik.