Seite - 156 - in Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
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156 november 1897
379.SaltenanBahr, 12.11.1897
12.November7
Lieber und verehrter Bahr, von Schnitzler erfahre ich, dass die
Vorlesung des »Wurstelpraters« so nahe bevorsteht, worüber ich
mich natürlich herzlich freue. Da möchte ich gerne den bisherigen
5 Titel, der nicht von mir und gar zu journalistisch ist, ändern, und
statt»QuerdurchdenWurstelprater« liebersagen»Wurstelprater.«
GlaubenSienichtauch?Wennichvorherwüsste,wasSiefürStriche
machen,wäreesmir lieb.Vielleichtkönnenwiruns indennächsten
Tageneinmal füreinpaar Minutensprechen.
10 HerzlichIhrergebener FelixSalten
380.SchnitzleranBahr, 1[4?]. 11.1897
LieberHermann,deineAnsichtbetreffsdieserweitgehendenRechte
des Regisseurs und des Vorlesers – nach Belieben zu streichen u zu
ändern!–theileichdurchausnicht.InHinsichtauf»Regisseur«und
auf »streichen« könnte man ujau manches zugeben; beim Theater
5 handeltessichnichtnurumeinenAbendunddasMislingendesers-
tenkannnatürlichdieschwerstenFolgenhaben.Auchverstehti der
RegisseurmanchmalbesseralsderAutor,wasdes letzternVortheil
ist. Der Vorleser hat diese Entschuldigungen nicht für sich. Er hat
einfach die Pflicht, die Dinge so zu lesen wie sie geschrieben sind.
10 Ich will ihm noch etwas zugestehn: findet er das betreffende Werk
zu lang und ist der Autor unerreichbar für ihn – z. B. dadurch dass
ergestorbenistoder irgendeinenandernAusflug inibesondereFer-
nengemachthat,–somagerkürzen.KanneraberdenAutorfinden,
soüberlasseer ihmdieKürzungenoder lege ihmmindestensdiesei-
15 nigen(diedesVorlesers)vor.Aenderungensindabsolutunstatthaft,
wenn sie nicht vom Autor selbst oder mit Zustimmung des Autors
gemacht sind, wobei noch zu bedenken ist, dss auch gewisse Strei-
chungen in ihrem Effekt nur demi Sinne nach als Aenderungen zu
geltenhaben.Würdestdubeispielsweise,umetwasnaheliegendeszu
20 citiren,denSchlussvon»DieTodtenschweigen«streichen, sowür-
dest du auch aendern. – Wohin käme man ualsou, wenn deine Idee
überdieSouveränitätdesVorleserszuRechtbestände!–Inmeiner
Nov.dieduvorlesenwillst,bitteichdichzweiLapsus’zucorrigiren:
Auf der vierten Seite, Zeile 22 ist der Satz zu streichen: »Die Schei-
25 ben klirren nur so stark, weil der Sturm –« (der Wagen ist nemlich
offen, hat keinei Scheiben, die aus einer früheren tfFuassung stehen
geblieben sind.) Auf der 16. Seite, Zeile 14, steht einmal Wohnzim-
merthürstatt»Wohnungsthür«.–
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Buch Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931"
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Titel
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Untertitel
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Herausgeber
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Abmessungen
- 14.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 1010
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