Seite - 250 - in Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
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250 märz 1903
FürOsternschwebtmireineBeilagevor,inderich,schonumzuzei-
gen, dass ich nicht zu den verworfensten Zöpfen gehöre, ein Stück
10 literarische Jugend versammeln möchte. Ich habe langsam Beiträge
von: Karl Busse, Christian Morgenstern, Raoul Auernheimer, Max
Messer eingelagert und möchte diesen, wenn irgend möglich, doch
die Namen Schnitzler und Hofmannsthal voranstellen können. Da
Sie zu beiden gute Beziehungen unterhalten, so möchte ich Sie bit-
15 ten, bei ihnen anzuklopfen, ob Hofmannsthal nicht ein Gedicht,
Schnitzler nicht eine kurze Prosaskizze uns für Ostern überlassen
wollten.IchlassedanneinenhübschenKopfaufdieBeilagemachen,
undwirhättenfürOsternsoziemlichausgesorgt,indemwirdaslieb-
licheFestmitderliterarischenJugendbegehen.iHabenSiedieGüte,
20 mireineZeilezuschreiben,wasSievonderSachehalten.
HerrSingerhatIhrErscheinenimBureaufürSamstagangekündigt;
nach Ihrem Briefe indes scheint daraus noch nichts zu werden, und
es ist vielleicht auch besser, wenn Sie nicht zu früh herumradeln.
Sobald Sie aber wieder ganz bei Wege sind, melden Sie sich; denn
25 es ist schon längst allerlei geplant, womit man Sie zur Feier Ihrer
Genesungärgernkann.NurmüssenSiebereitssoweitsein,umauch
einigenAlkohol zu vertragen.
MitdiesenAndeutungenschliesse ichals
Ihrherzlichergebener [hs.:]Ed.Pötzl
566.Bahr:LebendigeStunden,15.3.1903
LebendigeStunden.
(VierEinakter:»LebendigeStunden«,»DieFraumit
demDolche«,»Die letztenMasken«,»Literatur«
vonArthurSchnitzler. ImDeutschenVolkstheater
5 zumerstenMaleaufgeführtam14.März1903).
Es ist jetztebenzehnJahreher,daßder»Anatol«erschien.Erhatte
sogleich einen großen Erfolg: denn man wunderte und freute sich,
mitwelcherAnmuthierein jungerWienerüberallekleinenKünste
gebot, die man sonst nur den Franzosen zugetraut hatte, und dabei
10 seinen eigenen Ton durchzubringen, einen persönlichen Reiz zu
behauptenwußte.DieguteLaunederDarstellung,dieKeckheitder
ungezwungenen Sprache, welche doch ihre Haltung niemals verlor,
ein Hauch von jener Melancholie, die der Wollust zu folgen pflegt,
eineNervosität,begreiflichaneinemnachdenklichen,jafastphiloso-
15 phischen jungen Menschen, der sich aber von der süßen Albernheit
dieser kleinen Mädchen nicht losmachen kann, ein leiser Spott, der
sich liebernochgegensichselbstalsgegendieanderenwendet,dies
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Buch Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931"
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Titel
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Untertitel
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Herausgeber
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Abmessungen
- 14.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 1010
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
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- 1902 222
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- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916