Seite - 311 - in Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
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august 1904 311
Der Litterat selbst kann sich der Taeuschung hingeben, dass eine
Identitaet vorliegt, oder er kann wissen, dass diese Identitaet nicht
besteht.
40 Bestreben mancher Litteraten, die beiden Linien zu vereinigen.
Unmoeglichkeit.Naturgemaess.
Andere optischeFehler. Dieeinfache Liniedes Kuenstlers/Lebens-
und Schaffenslinie in einem/ kann fuer schlechte Augen/ fuer dop-
pelt sehende/ denEindruckeiner Doppelliniemachen.
45 DasCharacteristischeistnichtdasgeringereoderdasgroessereMass
der Begabung; es gibt Litteraten von grossem, Kuenstler von gerin-
gemTalent.
Der Kuenstler ist nicht an sich ein wertvollerer Mensch als der Lit-
terat.
50 Die einfache Lebenslinie an andern guten Menschen nachzuweisen;
amArzt, amKaufmann.
EntsprechendeSpielartendesLitteratenauch inandernBerufen.
(:DerSekundararzt inden»LetztenMasken«:).
709.AufzeichnungvonBahr,7.8.1904
7. Kalmar. Treffe da die Malerin Duczinska, die mit ihrer Chi-
romantie lustig ist. Abends zu Schnitzler, mit ihm und Olga zur
Türkenschanz.Gewitter.
710.TagebuchvonSchnitzler,7.8.1904,Auszug
DenMarsyas(Correctur,vonBahrgeschickt)zuEndegelesen,und
anschließenddaranNotizengeschrieben,einegraphischeErklärung
denUnterschiedzwischenKünstlerundLiteratenbetreffend,gefun-
den,die mich sehrberuhigte.–
5 BahrAbendda, langmit ihmundO.aufdemBalkon,dannTürken-
schanzpark – Über den Marsyas; Literaten, Künstler; er fand dass
nachmeinerDefinitionHugoder typische»Literat«sei, ichkonnte
ausmeinerGraphikdasGegentheilbeweisen.–WeiteresüberHugo:
Er ... Ein Mensch, der das Gesicht seiner Frau nicht kennt ... Ich:
10 Nein. Er wird vielleicht einmal etwas schreiben; aus diesem Werk
wird ihm eine Gestalt entgegentreten,– es wird seine Frau sein, so
scharf umrissen, als hätte er sie ein Leben lang studiert. Menschen
dieser Art sehen gerade so gut wie andre – aber sie bewahren die
Sinneseindrückesofort,oft, in irgendwelchenTiefen,vonwosiezu
15 rechterZeit (Production)hervorgeholtwerden–undwärenwir im
Stande,ineinesolcheSeelebisinjedenWinkelhineinzuleuchten,so
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Buch Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931"
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Titel
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Untertitel
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Herausgeber
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Abmessungen
- 14.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 1010
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
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- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916