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428 dezember 1909
993.BahranSchnitzler, 11.12.1909
11.12.09
WienXIII/7
Lieber Arthur!
In Halle a/Saale, wo ich auch wieder einmal die Toten schweigen
5 liess, hat man mich angefleht Dir doch zuzureden, dass Du selbst
einmalhinkommensollst.EinOberingenieurBacher,derschonein-
mal mit Dir correspondiert haben will, beschwört Dich, wenn Du
zum Anathol nach Berlin fährst, doch den Weg über Halle zu neh-
men. Ich bitte Dich, schreib ihm (Halle, Waidenplan 13) ein Wort,
10 und zwar baldigst. Denn der gute Manni hat mir ein unfehlbares
Mittel gegen die Gicht versprochen, das ich dringend brauche und
er mir sicher nicht schickt, so lang ich mich nicht besonders um
ihnverdientgemachthabe.Und:hastDuvielleichteineneuekurze,
womöglich lustige Novelle? Ich soll hier für die freie Schule vorle-
15 senundmöchtewasvonDir.Entschuldige,dassichdiktiere: ichbin
totmüd, ingrosser HastundebenaufdenSemmeringabreisend.
HerzlichstmitdenschönstenGrüssenanFrauundKinder
Deinalter [hs.Bahr:]HermannBahr
994.SchnitzleranBahr, 14.12.1909
14/1209
mein lieber Hermann, bei Berliner Gelegenheit einmal Halle mit-
zunehmen hab ich mir längst vorgenommen – nur fügt es sich
immersoschwer,weilmanjaviel frühereinenbestimmtenVorlese-
5 Tag fixiren muss als man den Berliner Premièrentag weiss. Und
mir persönlich macht weder das Zweck-Reisen noch das Vorlesen
(in großen Räumen) sonderlichi viel Spass. Aber wir wollen sehen.
Deine Gicht aber laß dir lieber von einem Dichter als von einem
Oberingenieurbehandeln–(nurnichtvoneinemArztnatürlich)Ich
10 stehe dir stets zur Verfügung – und hoffe medizinisch schon genug
vergessenzu haben,um dirnichtempfindlichzuschaden.
Ja,wennicheinelustigeNovellehätte!Undnungareinekurze!Mit
dem Gegentheil kann ich dienen: Tragoedie in 5 Akten und einem
Vorspiel aber die eignet sich eher zum Aufgeführtwerdeni (Wie du
15 schon daraus ersehen kannst, dass es mir nicht möglich ist, von
Schlenther sowohl als vonReinhardt eine endgiltige Entschei-
dung zu kriegen.) – Die Comtesse Mizzi wird nun doch nicht
zu deinem »Concert« gegeben, der Abend würde zu lang, schreibt
Brahm.DabeihattichschonandenMünchnerSpeidelischreibenlas-
20 sen, er möchte auch womöglich die zwei Stücke zusammen spielen.
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Buch Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931"
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Titel
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Untertitel
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Herausgeber
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Abmessungen
- 14.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 1010
- Kategorien
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