Seite - 552 - in Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
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552 mai 1922
1271.TagebuchvonSchnitzler,6.4.1922,Auszug
Z.N.beiMenczels;–OttiSalten,Frl.WallerundDir.Wildgans.Pro-
benstrike im Bth. wegen der Altpensionisten;– Widerstand gegen
dieMed.Probenschondeutlich–besonderswegenPaulsensIntran-
sigenz(die indiesemFallunerlässlich).Gesprächüberdaspeinliche
5 JesusbüchlvonFriedell mitdemdummenVorwortBahrs.–
1272.OlgaanArthurSchnitzler,26.4.1922,Auszug
BahrübersiedeltalsonachMünchen,davonhatermirlängsterzält,–
nun ist es sicherundpublik geworden.
1273.Bahr:BriefanArthurSchnitzler,Mai1922
Brief anArthurSchnitzler
Lieber Arthur!
1889 in Paris, als ich eben über den Winter nach Spanien und
Marokko ging, erhielt ich einen Brief mit der erstaunlichen Nach-
5 richt, auch Wien fange jetzt von neuem zu dichten an, wenn
auch zunächst nur in Brünn. Und die Beredsamkeit eines jungen
Brünners hatte wirklich einen bisher unbescholtenen Buchdrucker
so betörend verwirrt, daß richtig Neujahr 1890 das erste Heft der
»Modernen Dichtung« erschien, eine »Monatsschrift für Literatur
10 und Kritik« verheißend, von E. M. Kafka herausgegeben, im Ver-
lag von Rudolf M. Rohrer in Brünn: ein Ereignis für uns Jungen,
denn schon das verpönte »Modern« im Titel kündigte den Bruch
mitdemgeheiligtenBrauchan,aucheinnochsosittsames,unärger-
liches,zimmerreinesTalent, selbstwennesvondenAugurenschon
15 beglaubigt war, erst mit ergrauenden oder ausgefallenen Haaren
einzulassen; es müsse dunsten, um schmackhaft zu werden. Unge-
dünstetenhattebishernurMichaelGeorgConradZufluchtgeboten,
in seiner »Gesellschaft«, seit 1885: hier war nicht nur erlaubt, jung
zu sein, es war geboten; und es wurde jetzt, in Kafkas »Moder-
20 ner Dichtung« hier und gleich darauf in Brahms »Freier Bühne für
modernes Leben« auch draußen, ein Programm, jung zu sein, dem
wir die Treue hielten, so lang es irgend ging. In dieser »Moder-
nen Dichtung« las ich zum erstenmal Deinen Namen. Zwar warst
Du schon vorher in einem Blättchen, das glaube ich »An der schö-
25 nen blauen Donau« hieß, lyrisch aufgetaucht, aber erst jetzt zeigst
Du Dein wahres Gesicht: Anatol erscheint, und in bester Gesell-
schaft; dasselbe Heft, das den »Hochzeitsmorgen« bringt, enthält
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Buch Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931"
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Titel
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Untertitel
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Herausgeber
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Abmessungen
- 14.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 1010
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
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- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
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- Register 916