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nachwort 851
den Ereignisse zusammen und verfasste im September den Plan für
DasWort. (HofmannsthalbekommtdieselbenAnekdotenerstEnde
September von Bahr zu hören und verfasst ebenfalls Stoffskizzen,75
vergisst aber inder Folge,woheresesweiß,▷382–383.)
1905
Die im Vorjahr einsetzenden Veränderungen im Leben Bahrs
(Krankheit, Beziehung zu Anna von Mildenburg) zeigen sich darin,
dass er das ganze Jahr über nach Möglichkeiten sucht, sich vom
Tageszeitungsjournalismus zu verabschieden. Dessen ungeachtet
verfasst er noch drei Besprechungen von Inszenierungen (Freiwild,
Zwischenspiel, Der grüne Kakadu), in denen er durchwegs Lob
äußert und Schnitzler zum größten Denker der deutschsprachigen
Bühne erklärt. Dieser kündigt an, ihm Der Ruf des Lebens zu wid-
men, weil darin »vielleicht eine Ahnung von dem Wunsch« erfüllt
wäre,denBahrineinemfrüherenAufsatzgeforderthatte(▷332),ein
Stück,dasdie letzteNachtvoreineranbrechendenneuenZeitzeigt.
BahrvollendetdiezirkuläreBeeinflussunginseinerneuenTextform,
der Kolumne Tagebuch, in der er immer wieder bis an sein Lebens-
ende in unterschiedlichen Zeitschriften und Zeitungen publiziert.
Dort äußert er sich positiv über den Ruf des Lebens, den er selbst
angeregthatte. (EinerderzweiNachrufe,dieBahr1931überseinen
Freundschreibt,enthältaucheinenReflexaufdieseFragennachder
Generation und ihrem Tatendrang, wenngleich ins Gegenteil ihres
ursprünglichenAnsinnensverkehrt,▷603.)
ZwischendenveröffentlichtenTextenBahrsunddenBriefenmit
Lektüreeindrücken zu übermittelten Manuskripten auf der einen
Seite und den privaten Aufzeichnungen auf der anderen zeigen sich
bedeutsame Unterschiede in der Gewichtung der Inhalte. Nicht
immer ist dabei der Opportunismus so deutlich wie in dem Fall
des auf den Armen Narren gemünzten »abgeschmackt« im Tage-
buch Schnitzlers (▷356), das im Brief an Bahr zu »eines deiner
merkwürdigsten Produkte« wird (▷361).76 Die von Schnitzler gele-
senenStücke–DerarmeNarr,DieAndere (»schlecht«,▷347),Der
ClubderErlöser (»merkwürdig,feuilletonistisch,manieriert«,▷362)
zeigen,wiewenigervondemBühnenautorBahrhält.Vielleichtdes-
wegen verschieben sich in diesem Jahr im Umgang die behandelten
75 Vgl. Hofmannsthal: Aufzeichnungen (wieAnm.22), S.485,488.
76 Schnitzlerwollte seinTagebuchveröffentlichtwissen, ihmwaralsodieseGegen-
überstellungöffentlicherund privaterStimmen einAnliegen.
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Titel
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Untertitel
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Herausgeber
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Abmessungen
- 14.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 1010
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- 1891 7
- 1892 18
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- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
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- 1902 222
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- 1936 607
- 1962 610
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- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
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