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852 anhang
ThemenhinzurgegenseitigenKritik.Treffen findendagegenkaum
statt.
1906–1907
ImJahr1906scheintesdemTheaterkritikerBahrzugelingen,Regis-
seurundTheaterleiterzuwerden.GegenEndedesVorjahreswurde
BahralsOberregisseuramMünchnerHoftheater fixiert.Nunplant
er, den Ruf des Lebens auf den Spielplan zu setzen. Doch die kon-
servativePresseMünchensschießt sichauf ihnein,undsowirdaus
einerinhaltlichenDebatteeinTaktieren,wiemanBahrausdemVer-
trag bekommt respektive wie es ihm gelingt, eine gute Ablöse zu
erhalten. Als Nächstes schließt Bahr mit Max Reinhardt einen Ver-
tragübermehrere längereAufenthaltealsDramaturgundRegisseur
an dessen Bühnen in Berlin. Auch hier wird er für Schnitzler tätig
undmöchteselbstdieRegiederLiebelei übernehmen(▷389).Diese
wirdabererst imHerbstundohneihninszeniert,dasvonSchnitzler
empfohlene Märchen überhaupt nicht. (Dass sich Schnitzler und
Reinhardt in den meisten Fällen nicht einigen können, davon gibt
einBriefberedtesZeugnis, indemBahrabernureineRandfigurdar-
stellt,▷430.)
Die Treffen zwischen den beiden werden in dieser Zeit rar. Bahr
hatmitseinemWienbetiteltenBuchoffengesagt,dasserdieStadt,in
dererwohnt,verachtet.EristselteninWien,undwenn,danndomi-
niert seine Beziehung zu Anna von Mildenburg. Gelegentlich gibt
er Schnitzler eine Arbeit von sich zu lesen (Faun, Ringelspiel, Die
gelbeNachtigall),denEinakterDietiefeNaturwidmeter»Anatol«,
aber mehr aus taktischen als aus emotionalen Gründen. Die bei-
densindsichwiederfremdgeworden.Bezeichnendderübergangene
Schnitzler, wennBahr am 11.9.1905anBeer-Hofmannschreibt:
»Seit Burckhard in Sankt Gilgen und Hugo mir innerlich abhan-
dengekommenist, sindSie, lieberRichard,dereinzigeMann,der
mirmenschlichetwas ist.«77
AufderanderenSeitekonstatiertSchnitzler,dasszuBahr(wieauch
zuKainz78)keintieferesVerhältniszuerlangensei (▷378),undüber-
trägt das überhaupt auf alle ehemals existenten Beziehungen unter
77 YCGL,MSSS30f.AucheinpaarJahrespätergibteseinevergleichbareAussage,
am29.4.1913ineinemBriefanJohannesMüller,schreibtBahr,alleseineFreunde
wären –mit Ausnahmevon WolfgangHeine–tot (TMW,Abschrift).
78 Daran ist kurios, dass Kainz seit jenem mit Bahr der nächste war, der mit
SchnitzlerdasDu-Wort tauscht,▷388.
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Buch Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931"
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Titel
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Untertitel
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Herausgeber
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Abmessungen
- 14.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 1010
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
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- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
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- 1907 386
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- 1910 433
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- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
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