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854 anhang
umeineLiteraturgeschichteÖsterreichsunddamitimhöherenSinn
darum, Österreich als Gegenpol zu Deutschland politisch begreif-
lichzumachen.80 ImKriegwerdendarausdirektpolitischeVorträge.
Danach, inderZwischenkriegszeit,hält erkeineTourneenmehrab
undtrittkaummehr auf.
Nachdem er im Frühjahr 1909 von seiner ersten Frau geschieden
war, heiratet er im Sommer seine mehrjährige Partnerin Anna von
Mildenburg.Daslässt ihnsichzuihremManageraufschwingen,der
sie auf Reisen begleitet und mit ihr Teile des Sommers in Bayreuth
verbringt, wo sie bei den Festspielen engagiert ist. Außerdem dürf-
ten die beiden sich schon früh einig gewesen sein, einen anderen
Wohnort als Wien anzustreben. Für die Hochzeit tritt er wieder
in die katholische Kirche ein, und ein Erweckungserlebnis wenige
WochendanachineinemHotelzimmerinKönigsbergbereitetseine
–wiesichweisenwird–letzteHäutungvor.Er findetzumkatholi-
schenGlauben,wasabererst1912öffentlichruchbar wird.
1903 erlebte mit Der Meister zum ersten Mal ein Stück Bahrs bei
Otto Brahm eine Uraufführung, 1907 kommt Die gelbe Nachtigall
dazu, und seither teilen sich Bahr und Schnitzler ihren wichtigsten
Berliner Regisseur. Dessen Präferenz für den Letzteren ist unver-
hohlen, aber trotzdem ist es das Konzert Bahrs, das 1909 zum
größten finanziellen Erfolg Brahms wird. Vorangegangen waren
mehrmonatige Überlegungen, es mit Komtesse Mizzi aufzuführen,
wovonzuletzt aber,Schnitzler nurzurecht, abgesehenwurde.
InÖsterreichistihr›standing‹schwieriger,weilsievonoffiziellen
Stellenabgelehntwerden.DasveranschaulichteinTagebucheintrag
Schnitzlers, wonach eine neue Zeitschrift von der Regierung nur
gefördert würde, wenn Bahr, Burckhard und Schnitzler nicht Her-
ausgeber seien (▷426).
1910–1911
Bahr und Schnitzler haben, mit größeren Ausnahmen der eine, mit
einerbedeutsamen(Reigen)derandere–dengleichenBerlinerVerle-
ger.AlssichSchnitzlersfünfzigsterGeburtstagundeineGesamtaus-
gabe abzuzeichnen beginnen, wird von S. Fischer eine Monografie
angedacht, die er gerne von Bahr geschrieben wüsste. Die überlie-
ferten Dokumente sind nicht eindeutig, und so lässt sich nicht mit
80 Die Veranstalter können üblicherweise frei aus seinem Repertoire wählen. 1913
besteht es aus »30 Jahre deutscher Literatur«, »Erziehung«, »Bayreuth« und
»Frauenrecht«.
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Buch Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931"
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Titel
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Untertitel
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Herausgeber
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Abmessungen
- 14.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 1010
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
- 1908 401
- 1909 413
- 1910 433
- 1911 447
- 1912 463
- 1913 480
- 1914 492
- 1915 497
- 1916 502
- 1917 507
- 1918 510
- 1919 526
- 1920 536
- 1921 539
- 1922 547
- 1923 570
- 1924 583
- 1925 584
- 1926 585
- 1927 586
- 1928 588
- 1929 590
- 1930 593
- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916