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NIEDEROSTERREICH
von Bethlenfalva (Re-
naissancetor), später der
Hardegg und der Ver-
denberg. 1645 wurde das
Schloß von den Schwe-
den erobert und drei Mo-
nate lang besetzt. August
Graf Bräuner (1796-
1877) ist der Schöpfer
des neuen Schlosses. Es
wurde nach Entwürfen
des Architekten Leopold
Ernst umgestaltet; mit der
Innenarchitektur des
Ludwig Wechtler und
dem prächtigen engli-
schen Landschaftsgarten
wurde in Österreich
diese Kunstrichtung zum
ersten Mal in die Tat um-
gesetzt (ähnliche Bauten:
die Franzensburg in La-
xenburg, Schloß Anif bei
Salzburg, u. a.). Von der
Familie Bräuner gingen
Schloß und Herrschaft an
den Fürsten Ratibor
über. Das Schloß wurde
in der Besatzungszeit
1945-55 völlig verwüstet.
Die hervorragenden
Sammlungen, darunter
große Teile des Archivs,
wurden vernichtet.
Durch das große Enga-
gement des heutigen Ei-
gentümers sowie mit
Hilfe des Bundes und
des Landes Niederöster-
reich wurde unter Be-
ratung des Bundes-
denkmalamtes das
Schloß völlig wiederher-
gestellt. Grafenegg mit seinen Landesausstellun-
gen, Einzelausstellun-
gen, Konzerten und
nicht zuletzt durch die
Veranstaltung „Grafeneg-
ger Advent" ist in den
letzten Jahren zu einem
Kulturzentrum ersten
Ranges geworden.
E: Franz Metternich-San-
dor, Herzog von Ratibor
Lit: Dehio 1990, 303 ff
Greifenstein, Burg
BH Tulln
G St. Andrä-Wördern
KG Greifenstein
Auf einem Felsvorsprung
über dem südlichen Do-
nauufer in herrlicher
Lage. Hoher Bergfried,
Reste der Umfassungs-
mauer, eine Steintreppe,
ehem. Zwinger, Spitzbo-
genportal, Knappen-
stube (die frühere Waf-
fenkammer). Über eine
Holztreppe erreicht man
die neugotischen getäfel-
ten Gebäudeteile. Die
gewölbte gotische Ka-
pelle stammt noch von
dem alten Baubestand.
Interessante Waffen-
sammlung mit Rad-
schloßflinten, mit Stein-
schloßgewehren, Har-
nischen, Armbrüsten und
Hellebarden. 1135 urk.
erwähnt (Vertrag vom
Bischof von Passau und
dem Markgrafen Leopold
III.) Die Burg wurde oft
belagert und zerstört (Ungarn, Türken) und
immer wieder aufgebaut.
Im Jahr 1807 erwarb Jo-
hann I. Fürst von Liech-
tenstein die Burg und
ließ sie in romantischer
Art wieder aufbauen. Die
Burg beherbergt Schau-
räume und ein Restau-
rant und ist beliebter
Ausflugsort.
E: Seit 1930 Dr. Johannes
Hübner
Lit: Dehio 1953, 88
Greillenstein, Schloß
WO. Hörn
G Röhrenbach
KG Greillenstein
Herrlicher Bau mit Re-
naissancehof, barocken
Steinfiguren und Vasen,
Hauptfassade von 1700,
Brücke über den Schloß-
graben mit barocken Fi-
guren; im Inneren
schöne Türen und Ka-
mine aus dem späten 16.
Jh., gemalte Holzdecke
von 1590, Rokokoöfen
von 1770, Gemälde vom
17. bis zum 19- Jh.,
Schloßkapelle mit Kan-
zel um 1600, Statue der
hl. Anna selbdritt und Al-
tar von 1604. 1210 bis
1313 wird das Ge-
schlecht der Grellen ge-
nannt; erste urk. Erwäh-
nung 1371. Seit 1534
Besitz der Grafen Kuef-
stein. Umbauten erfolg-
ten im 16., Ende des 17.
und Anfang des 18. Jh.s.
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika