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STEIERMARK
kaden, dem Carlo Gia-
nolo zugeschrieben (vor
1650), und zwei kleinere
Nebenhöfe. Vor der
Hauptfassade vier Sand-
steinfiguren von Philipp
Jakob Straub (1765). Im
Inneren mehrere einfa-
che Stuckplafonds (spä-
tes 17. Jh. aus der Werk-
stätte des Allessandro
Serenio und des Johann
Angelo Formentini). In
den 26 Prunkräumen des
zweiten Obergeschoßes
ist die gesamte Innende-
koration erhalten: „Pla-
netensaal" mit 17 großen
Ölbildern, mythologi-
sche, astrologische und
heraldische Themen dar-
stellend (zur Verherrli-
chung des Fürstenhauses
Eggenberg); „Grüner Sa-
lon" mit Deckenmale-
reien (mythologische
Liebespaare); „Speise-
salon", „Römisches Zim-
mer", „Schlafzimmer" mit
Gemäldeporträts von
Söhnen Maria Theresias,
Martin van Meytens d. J.
zugeschrieben; „Kamin-
zimmer" mit Decken-
malerei, „Chinesisches
Kabinett" mit bemer-
kenswerter chinesischer
Seidenmalerei, Japani-
sches Kabinett", Jagdsa-
lon" usw. Die Schloßkir-
che Maria Schnee ist
zwischen den beiden
westlichen Flügeln ein-
gefügt; der ehem. Thea- tersaal wurde ab 1754
nach Plänen von Josef
Hueber zu einem Sakral-
bau umgebaut: hervorra-
gender Hochaltar von
1762; Kapelle zur hl. Ma-
ria im zweiten Oberge-
schoß des Mittelturmes:
kleiner quadratischer
Raum mit Sternrippenge-
wölbe. Der Schloßpark
war urspr. als französi-
scher Garten angelegt
und wurde 1853 zum
englischen Naturpark
umgestaltet; seit 1953
Wildpark; im nördlichen
Bereich liegt der 1763 er-
baute Gartenpavillon.
Der urspr. Altbau des
Schlosses ist vermutlich
mit dem mittelalterlichen
Wehrbau „Orthof" iden-
tisch; unter Balthasar Eg-
genberger, dem Münz-
meister von Kaiser
Friedrich III., wurde die-
ser vergrößert (kurz vor
1470 wird die Marienka-
pelle eingebaut). Unter
Johann Ulrich von Eg-
genberg erfolgte der
Ausbau zu einem Reprä-
sentationsschloß unter
Einbeziehung des Alt-
baues (anläßlich der Er-
hebung in den Reichsfür-
stenstand 1623). Unter
dem Ehepaar Herber-
stein-Eggenberg wurden
ab 1755 an dem Schloß
mehrere Veränderungen
nach Plänen und unter
der Leitung von Josef Hueber durchgeführt:
Die wichtigste davon
war die Neuadaptierung
der 26 Prunkräume des
zweiten Obergeschoßes.
Das ehem. Stammschloß
der Fürsten von Eggen-
berg gelangte nach de-
ren Aussterben im 18. Jh.
an die Grafen von Her-
berstein und ist seit 1939
Eigentum des Landes
Steiermark. 1947 erfolgte
die Eingliederung in das
Landesmuseum Joan-
neum als eigene Abtei-
lung; 1952 wird das Jagd-
museum in Verbindung
mit dem Wildpark einge-
richtet. 1971 erfolgte die
Einrichtung des Mu-
seums für Vor- und Früh-
geschichte in Verbin-
dung mit einem seit 1965
bestehenden Lapidarium
im Schloßpark. Der Fest-
saal wird heute für mu-
sikalische Veranstaltun-
gen verwendet. 1947-53
erfolgte die großzügige
Wiederherstellung und
Restaurierung des in der
Besatzungszeit schwer
beschädigten Schlosses.
Außenrestaurierung 1985
bis 1992.
E: Land Steiermark
Lit: Dehio Graz, 242ff
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika