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ÖSTERREICHISCHES BURGENLEXIKON
die Maschwander (1640),
die Galler (1761), die
Neupauer (1835); 1930
ließ der damalige Besit-
zer Dr. Strafella das
Schloß umgestalten.
E: Maximiliane Berg
Lit: Bar., 350;
Dehio, 509
Seckauburg, Schloß
-> Wasserberg, Schloß
Seggau,Schloß
BH Leibnitz
G und KG Seggauberg
Gebäude um den Wirt-
schaftshof: an drei Seiten
geschlossene Anlage mit
kleinem Nebenhof, zum
Teil aus dem 16. Jh. Der
einheitliche Ausbau er-
folgte 1682 durch den
Leibnitzer Baumeister Ja-
kob Schmerlaib. 1955-60
Adaptierung zum Bil-
dungsheim, seither zwei-
bzw. dreigeschoßig. Ka-
pelle zum hl. Michael
(1961 geweiht). Ostflügel
mit Portal und Wappen
des Bischofs Johann
Ernst Thun (1683). Ne-
ben dem Uhrturm das
1586 erbaute und im spä-
ten 17. Jh. umgestaltete
Zeughaus, Türmchen mit
Schießscharten. Die Bau-
ten im Schloßhof sind
meist dreigeschoßig: Ge-
richtstrakt, Vizedom-
haus, Südflügel mit Räu-
men des Erzbischofs. Um
die Mitte des 17. Jh.s ent- standen die dreige-
schoßigen Säulenarka-
den der Hofseite.
Hofseitig ist eine große
Anzahl spätrömischer
Steindenkmäler einge-
mauert, die bei dem 1815
und 1831 erfolgten Ab-
bruch des beim Gerichts-
trakt liegenden Turmes
zutage kamen (zum
größten Teil aus dem 2.
Jh. n. Chr.). Kapelle zur
hl. Maria im zweiten Ge-
schoß (1960/61 restau-
riert); vier Fürstenzim-
mer im dritten Geschoß
mit einheitlicher prächti-
ger Frührokokoausstat-
tung (1961 restauriert).
Stuck von Johann For-
mentini (1745-47), Öfen
von 1744; Beratungszim-
mer mit in Holzvertäfe-
lung eingelassenen Ge-
mälden in Form einer
barocken Bildergalerie
(1645); Thronzimmer
und Kardinalszimmer mit
Bildnissen der Seckauer
Bischöfe. Die Basteien
mit Türmen sind zum
Teil erhalten: im Süd-
osten der Glockenturm
(Anfang des 20. Jh.s um-
gestaltet und mit Zinnen
versehen); als nördlicher
Abschluß des Gartens
auf der alten Bastei eine
langgestreckte offene
Gartenhalle mit darunter-
liegendem Weinkeller,
1683-1701 durch Jakob
Schmerlaib erbaut. Seg- gau ist die älteste Burg
der Steiermark. Im Be-
reich der römischen
Siedlung Flavia Solva ge-
legen, war sie schon 860
im Besitz des Erzbistums
Salzburg. Nach Grün-
dung des Bistums
Seckau (1219) erhielt
dieses einen Teil der
Burg. Seit damals bestan-
den drei unabhängige
Burgen: die den Salzbur-
ger Erzbischöfen ge-
hörende Burg Leibnitz,
der Hauptbau des heuti-
gen Schlosses Seggau;
die Burg der Bischöfe
von Seckau, etwa an der
Stelle des heutigen Wirt-
schaftshofes und des al-
ten abgetragenen Tur-
mes im Bereich der Burg
Leibnitz; die südlich ge-
legene Burg Polheim, die
Sitz der Burggrafen war.
In den Ungarnkriegen
(1479-90) wurden die
Burgen zerstört und an-
schließend wiederherge-
stellt. Unter Bischof Mar-
tin Brenner (1585-1615)
wurden die drei Burgen
mit der Herrschaft des
Bistums Seckau verei-
nigt. In dieser Zeit er-
folgte die Erneuerung
der Ringmauern. Ein Al-
tersheim, ein Bildungs-
heim und verschiedene
Kanzleien des Bistums
Seckau sind heute im gut
erhaltenen Schloß unter-
gebracht.
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika