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ÖSTERREICHISCHES BURGENLEXIKON
berufen. 1772 übernahm
Konrad von Sorgenthal
die Leitung (damals mit
500 Angestellten, davon
130 Malern). 1864 mußte
der Betrieb wegen der
starken Konkurrenz der
böhmischen Manufaktu-
ren geschlossen werden.
1923 wurde die Manu-
faktur unter dem Namen
„Augarten" wieder eröff-
net. Bis heute erfolgt hier
in Handarbeit die Her-
stellung hochwertigen
Porzellans und die Ma-
nufaktur zählt heute zu
einer der bedeutendsten
der Welt. Auch das In-
spektionsstöckel wird
heute von der Manufak-
tur als Verwaltungshaus
genützt. Das Kaiser-Jo-
seph-Stöckel wurde von
Joseph II. häufig selbst
bewohnt; auch empfing
er hier prominente Gä-
ste, wie z. B. Zar Paul
von Rußland und Papst
Pius VI. Der gesamte
Augarten ist Eigentum
der Republik Österreich;
die Wiener Sängerkna-
ben und die Porzellan-
manufaktur sind Mieter
der Gebäude.
E: Republik Österreich
Lit: C/G,378ff;
Dehio, 99 f Barnabiten,
ehem. Freihof
18., Gentzgasse 10
Fassade im josefinischen
Stil, überhöhter Torbo-
gen der Einfahrt, risalitar-
tiger Mittelteil, wappen-
gekröntes Mittelfenster,
Hof, unter dem Hofni-
veau liegende Sala ter-
rena (ehem. Refekto-
rium) und Hauskapelle
zum hl. Paulus. Bereits
1582 stand an dieser
Stelle ein Haus, das 1683
niedergebrannt wurde.
Bei dem 1729 fertigge-
stellten Neubau wurden
wesentliche Teile des al-
ten Gebäudes bewahrt.
Damalige Besitzerin war
eine Gräfin Lamberg; das
Haus wurde als „Michae-
ler-Freihof" bezeichnet.
In der Folge war der
Freihof Sitz des Amts-
mannes der Barnabiten
(am 11. August 1763
wurde hier der letzte
Währinger Gerichtstag,
genannt „Taiding" abge-
halten). Später war das
Haus Sommersitz der
Barnabiten. Seine heu-
tige äußere Erscheinung
hat das Haus von dem
zwischen 1770 - 80 er-
folgten Umbau. 1920
wurde die Wiener Barna-
bitenprovinz aufgelassen
und der Freihof begann
zu verfallen. Durch das Einschreiten des Bundes-
denkmalamtes wurde ab
1971 das gesamte Objekt
von Grund auf saniert
und den heutigen Wohn-
bedürfnissen entspre-
chend ausgebaut. Neben
einer gepflegten Woh-
nung ist das Gebäude
Sitz der schwedischen
Staatskirche; in der
Hauskapelle werden
evangelische Gottesdien-
ste abgehalten.
E: BUWOG
Bartolotti-Partenfeld,
ehem. Palais
1., Graben 11,
Dorotheergasse 2-4
Das ehem. Palais ist das
einzige Haus am Graben
mit barockem Charakter.
lOachsige Front, zwei
Portale, flacher vierachsi-
ger Risalit. Die Fassade
am Graben ist vierachsig
und dreigeschoßig (das
oberste Geschoß wurde
später dazugebaut). Im
Stiegenhaus Figur des hl.
Johann Nepomuk aus
dem frühen 18. Jh. Der
heutige Bau wurde ver-
mutlich um 1720 nach ei-
nem Entwurf von Johann
Lukas von Hildebrandt
errichtet. 1364 wurde an
dieser Stelle ein Haus als
Apotheke urk. genannt;
damals im Besitz von
Heinrich von Eßlingen.
1410 Besitz des Apothe-
kers Wolfgang Lengauer,
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika