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ÖSTERREICHISCHES BURGENLEXIKON
mente wie z. B. neugoti-
sche Spitzbögen und
eine Moschee im Garten.
Johann Heinrich Gey-
müller, ein Wiener Ban-
kier, ließ das Schlößchen
nach 1808 erbauen. Die
Legende, daß Geymüller
Vorbild für Ferdinand
Raimunds „Verschwen-
der" war, stimmt nur teil-
weise. Tatsächlich trägt
die Hauptfigur „Flott-
well" die Charakterzüge
des Bankiers Moritz Graf
Fries. Später erwarb die
Fam. Mautner Schloß
und Park, 1938 die Deut-
sche Reichsbank, die es
wegen eines Neubaues
abreißen lassen wollte.
Der Generaldirektor der
Österreichischen Staats-
druckerei Franz Sobeck
rettete das herunterge-
kommene Gebäude vor
dem Verfall, ließ es voll-
ständig renovieren und
stattete es mit seiner
berühmten Uhrensamm-
lung aus, die heute zu
besichtigen ist.
E: Republik Österreich
Lit: C/G, 497;
Dehio, 180
Grassalkovics-Schlößl
2., Obere Augarten-
straße 40
Zweistöckiges Gebäude
mit zehn Achsen, einem
Mittelrisalit und einem
Balkon, der auf vier Säu-
len ruht. Am Gesims über dem Risalit befindet
sich ein mächtiges Wap-
pen. Das Schlößchen,
das sich genau gegen-
über dem Eingang zum
Palais Augarten befindet,
wurde 1787 von dem
Grafen (später Fürsten)
Anton Grassalkovics an-
gekauft. Der Familie
Grassalkovics gehörten
in Ungarn viele Schlös-
ser, unter anderen
Schloß Preßburg und
Schloß Gödöllö. Die un-
garische Nation hat nach
1867 Gödöllö angekauft
und es Kaiser Franz Josef
zur Verfügung gestellt.
Kaiserin Elisabeth fühlte
sich hier sehr wohl und
machte dort auch die
berühmten Reitjagden
mit. Bei den Schlössern
der Familie Grassalko-
vics sprach man von ei-
nem eigenen „Grassalko-
vics-Stil", welcher durch
die besonders hohen
Fenster am stark erhöh-
ten Mittelteil charakteri-
stisch war.
E: Firma GESIBA
Lit: C/G, 501
H
Hadersdorf, Schloß
-*• Laudon, Schloß
Harrach, Palais
1., Freyung 3
Heute ein dreigeschoßi-
ger und dreizehnachsi- ger Bau mit säulenflan-
kiertem Portal, querova-
ler Einfahrt und prunk-
vollem Aufgang. Das
Harrachsche Gartenpa-
lais (3., Ungarg. 69)
wurde im Jahr 1945 nach
schwerer Beschädigung
abgetragen. 1435 erwarb
Jörg von Puchheim drei
kleine Häuser und ließ
diese zusammenbauen.
Dieses Gebäude erwarb
um 1600 Karl Freiherr
von Harrach. Zweimal
wohnte hier der Feldherr
Wallenstein bei Karl Graf
von Harrach, dessen
Tochter Maria Isabella
die zweite Gattin Wallen-
steins wurde. Nach ei-
nem Brand im Jahr 1683
wurde unter Leitung von
Domenico Martinelli
nach 1690 ein Prachtbau
errichtet. Im Palais befin-
det sich eine Maria-Emp-
fängnis-Kapelle (Hoch-
altarbild Kopie eines
Gemäldes von Ribera;
das Original befindet
sich in der Harrachschen
Gemäldesammlung in
Schloß ->• Rohrau, Nie-
derösterreich). Im Jahr
1944 wurde das Ge-
bäude durch Bomben-
treffer schwer beschä-
digt. Die wertvolle
Gemäldesammlung war
schon vorher aus Wien
weggebracht worden;
bis 1954 wurde sie in
verschiedenen Salzstol-
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Buch Burgen und Schlösser in Österreich"
Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika