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Emanuel F. v. E. vollen-
det); im großen prunk-
vollen Saal Deckenbilder
von Daniel Gran und
Maulbertsch. Im Kuppel-
raum Marmorstatuen von
Karl VI. und anderen
habsburgischen Herr-
schern. Die Amalienburg
wurde für Rudolf II.
1575-77 ausgebaut. Im
sogenannten Amalien-
trakt lag das Apparte-
ment von Kaiserin Elisa-
beth, jenes von Kaiser
Franz Josef befand sich
im Reichskanzleitrakt,
der nach einem Entwurf
von Johann Lukas von
Hildebrandt entstand.
Der Leopoldinische
Trakt wurde unter Leo-
pold I. 1658 durch die
Baumeister Domenico
und Martino Carlone er-
richtet. Nach einem
Brand 1672 wurde dieser
von Pietro Tenkala neu
erbaut. Die Stallburg mit
dem dreigeschoßigen Ar-
kadenhof wurde für Erz-
herzog Maximilian um
1558 erbaut und enthielt
die kaiserliche Kunst-
sammlung (Gemäldega-
lerie). Anstelle des alten
„Paradeisgartels" ent-
stand 1729-35 die Win-
terreitschule (durch Jo-
seph Emanuel Fischer
von Erlach errichtet).
Das alte Ballhaus am
Michaelerplatz wurde
unter Kaiser Joseph II. in ein Theater umgewan-
delt und als Ersatz hiefür
ein neues Ballhaus er-
richtet, das bis 1903 be-
stand und dem Platz sei-
nen Namen verliehen hat
(heute Bundeskanzler-
amt). Dieses Theater
wurde 1776 durch den
Kaiser zum Hof- und Na-
tionaltheater erklärt und
mit der Mozartoper „Ent-
führung aus dem Serail"
eröffnet. Der Bau wurde
aus Zogelsdorfer Stein
ausgeführt; die Fassaden
sind mit Statuen ge-
schmückt (Allegorien der
Weisheit, Gerechtigkeit
und Stärke). Dies ist der
heutige Michaeiertrakt
der Hofburg. Der Zere-
moniensaal entstand
1802 durch Montoyer.
Das Alte Burgtor wurde,
nach Beseitigung der ge-
sprengten Festungs-
werke vor der Burg 1819
abgetragen. 1824 war die
feierliche Einweihung
des (neuen) äußeren
Burgtores. 1857, nach
der Schleifung der Ba-
steien, wurde der Hel-
denplatz geschaffen; die
berühmten Denkmäler
des Erzherzogs Karl und
des Prinzen Eugen wur-
den von Fernkorn, die
dazugehörigen Sockel
von Van der Null und
Siccardsburg errichtet.
Die Neue Hofburg, nach
Entwürfen von Gottfried Semper und Karl Ha-
senauer, wurde 1881 be-
gonnen und 1913 fertig-
gestellt. Das große
Projekt des sogenannten
„Kaiserforums", unter
Einbeziehung der beiden
Hofmuseen wurde nicht
ausgeführt. 1878 wurde
mit dem Bau der Museen
begonnen, 1899 der Ar-
chitekt Friedrich Oh-
mann aus Prag berufen,
1906 wurde dieser von
Ludwig Baumann ab-
gelöst (Leiter der Burg-
kommission war damals
Erzherzog Franz Ferdi-
nand). Vorläufer der
Hofburg war ein Holz-
bau der Babenberger;
Premysl Ottokar II. er-
richtete in der Nähe des
heutigen Schweizer Ho-
fes eine große Wehr-
burg, in der Rudolf von
Habsburg nach der
Schlacht bei Dürnkrut
und Jedenspeigen (1278)
residierte. Die Hofburg
ist seither untrennbar mit
der Familie Habsburg
verbunden und wurde
damit eines der wichtig-
sten Gebäude der Welt.
Der Hof der Grafen von
Zilli, „Zillierhof", wurde
die spätere Amalienburg.
1485 bewohnte Matthias
Corvinus die Burg (nach
der erfolgreichen Bela-
gerung). 1533 ließ Ferdi-
nand I. das Hoflager von
Prag endgültig nach
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika