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ÖSTERREICHISCHES BURGENLEXIKON
etwa den Umfang des
heutigen mauerumwehr-
ten Areals. 1484 von Mat-
thias Corvinus einge-
nommen; 1529 teilweise
zerstört. Am 12. Septem-
ber 1683 wurde hier, vor
der Entsatzschlacht ge-
gen die Türken, die hi-
storische hl. Messe von
Marco d' Aviano gelesen.
Der Polenkönig Sobieski
soll hiebei ministriert ha-
ben.
E: Chorherrenstift
Klosterneuburg
Lit: C/G, 617f
Liechtenstein, Palais
1., Bankgasse 9
Nach der Planung von
Enrico Zucceli ein mäch-
tiger viergeschoßiger
Prachtbau mit reich pro-
filierter Gliederung der
Steinquaderfassaden.
Tief parterre, Hochpar-
terre, zwei Stockwerke
und ein niedriges Ober-
geschoß. Hauptportal
mit zwei Säulenpaaren,
breites Mitteltor, zwei
schmale Seitentore, Pla-
stiken von Giovanni Giu-
liani, Atlanten, die einen
Balusterbalkon mit dem
großen Liechtenstein-
wappen tragen. Das Sei-
tenportal am Minoriten-
platz um 1705 wird
Lukas von Hildebrandt
bzw. Johann Bernhard
Fischer von Erlach zuge-
schrieben. Quadratischer Innenhof, Prachtstiege
mit Statuen von Gio-
vanni Giuliani und Stuk-
katuren von Santino
Bussi. Wegen der Pläne
für diese Stiege soll ein
großer Streit unter den
Baumeistern ausgebro-
chen sein. (Das Stiegen-
haus wurde im Zweiten
Weltkrieg teilweise zer-
stört und später wieder
restauriert.) Repräsentati-
onsräume im zweiten
Stock mit Marmorkamin
und Statuen der Schwe-
stern Napoleons, vermut-
lich von Canova; diese
wurden in den Jahren
1836-47 von Devigny
umgestaltet. 1691 ließ
Graf Kaunitz das Palais
von Antonio Riva errich-
ten; 1694 wurde der un-
vollendete Bau von Hans
Adam Fürst von Liech-
tenstein erworben und
durch Gabriel de Gabri-
ele bis 1711 nach Plänen
von Domenico Martinelli
fertiggestellt. Neben
Wohnungen und Kanz-
leien der fürstlichen Fa-
milie Liechtenstein ist der
Großteil des Palais an
verschiedene Ministerien
vermietet.
E: Hans Adam regieren-
der Fürst von und zu
Liechtenstein
Lit: C/G, 623;
Dehio, 74 Liechtenstein, Palais
9., Alserbach-
straße 14-16
Ein 102 Meter langer Bau
mit Parterre, einem
Hauptgeschoß und ei-
nem niedrigen Oberge-
schoß. Ein zweites aus-
gebautes Obergeschoß
an der Straßenseite; in
der Mitte fünf große
ovale Fenster (Winter-
garten); zwei Eingänge
an der Gartenseite, süd-
lich zur Hauptstiege,
nördlich zur Prinzen-
stiege. Triumphbogenar-
tig gestaltete Loggia in
der Mitte der Garten-
front. Die Repräsentati-
onsräume sowie die
Türen und Stiegenhäuser
sind auffallend hoch ge-
halten. Im Inneren gute
Möbel und interessante
Ahnenbilder. 1694 er-
warb der Fürst Liechten-
stein von dem Grafen
Auersperg mehrere
Grundstücke und ließ
ein Sommerschloß sowie
ein Brauhaus errichten.
Damals war diese Ge-
gend eine von schmalen
Donauarmen umflossene
Au. Die Bezeichnungen
dafür waren „Liechten-
thal, Roßau, Obere Werd
und Untere Werd". In
den Jahren 1873-76
wurde von Heinrich von
Ferstel für die Witwe des
damaligen Fürsten, Fran-
ziska, geborene Gräfin
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Buch Burgen und Schlösser in Österreich"
Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika