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ÖSTERREICHISCHES BURGENLEXIKON
Ferdinand (Statthalter
von Mailand) und die
Mutter von Kaiserin Lu-
dovica (eine der vier Ge-
mahlinnen von Kaiser
Franz I.). 1819 Besitz des
Erzherzogs Franz, Her-
zog von Modena. Bis
1842 Wohnsitz des Prin-
zen Wasa und der Prin-
zessin Amalia von
Schweden. 1842 Verkauf
an den Staat Österreich;
anschließend Sitz des Mi-
nisteriums für Inneres
und Unterricht, Minister-
präsidium und fallweise
Wohnung des Minister-
präsidenten (kurzfristig
auch Bundeskanzler-
amt). Nach Bombenschä-
den 1944 wurde es in
den Jahren 1945-50 wie-
deraufgebaut und ist seit-
her Sitz des Innenmini-
steriums.
E: Republik Österreich
(Bundesgebäudeverwal-
tung)
Lit: C/G, 657; Dehio, 71
Mollard, Palais
-*• Clary, Palais
Montenuovo, Palais
1., Löwelstraße 6
Der Eingang des Baues
mit Rundbogentor und
Wappenkartusche. Die
Fensterformen sind ge-
schoßweise völlig ein-
heitlich angeordnet. Bal-
kon mit Schmiede-
eisengitter im zweiten Obergeschoß des Hau-
ses (Beletage). Die
schlichte klassische Fas-
sade wurde 1829 von
Ludwig Pichl (?) erneu-
ert. Seit 1683 im Besitz
der gräflichen Familien
Brandeis, Trauttmanns-
dorff, Wels, Batthyäny,
Ogilvy und Kolowrat.
Ehe es an den Fürsten
Karl Albany ging, gehör-
te es Erzherzog Ferdi-
nand; 1795 wohnte hier
Ludwig van Beethoven.
In der zweiten Hälfte des
19. Jh.s Besitz des Fürsten
Montenuovo, der dem
Haus seinen Namen gab.
E: Baron Guttmann /
Erben
Lit: C/G, 659
N
Neudegger Hof
7., Neustiftgasse 11-17
Ein Renaissancegebäude
mit Arkaden im Hof, die
heute teilweise vermau-
ert sind. 1462 soll sich
hier Kaiser Friedrich III.
aufgehalten haben.
E. Erste Österreichische
Sparkasse
Neugebäude
11., Simmeringer Haupt-
straße 337
Nach den neuesten For-
schungen umfaßte das
kaiserliche Lustschloß
„Neugebäude" ein Ge-
biet von erstaunlicher Größe. Nach Kupfersti-
chen von Mattäus Merian
und Zeichnungen von
Joseph Emanuel Fischer
von Erlach muß es eines
der prächtigsten Ge-
bäude in Mitteleuropa
gewesen sein. Es be-
stand aus: Fasangarten,
hohen und niederen Ga-
lerien, wuchtigen Tür-
men an vier Ecken,
einem Springbrunnen
aus weißem Marmor. Um
diese Anlage war noch
ein weiterer Garten mit
Blumenparterre ange-
legt. Sieben Gehege für
exotische Tiere, ein Ball-
spielplatz und Stallungen
für 50 Pferde. Kaiser Ma-
ximilian II. erbaute die-
ses Lustschloß um 1560,
weitere Baubeschreibun-
gen stammen von 1708
und 1730. Der flandri-
sche Gelehrte Clusius
(Charles de Lecluse)
brachte die letzten bota-
nischen Neuigkeiten
nach Wien, von wo aus
sie in ganz Europa Ver-
breitung fanden, so die
Roßkastanie aus der Tür-
kei und der Flieder aus
Persien. Aus den Gärten
des Neugebäudes kam
das Obst für die kaiserli-
che Tafel nach Prag. An
die Gartenanlage östlich
anschließend lag die Me-
nagerie mit dem soge-
nannten Löwenhof. 1572
war hier der erste Elefant
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika