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ÖSTERREICHISCHES BURGENLEXIKON
Spätere Besitzer waren
Baron Löwenthal und
Max Schmidt. 1935
wurde das Anwesen von
der Gemeinde Wien an-
gekauft und der 33 Hek-
tar große Park für die Öf-
fentlichkeit zugänglich
gemacht. Nach dem Um-
bau war das Jugendgä-
stehaus der Stadt Wien
im Schloß untergebracht,
und seit 1982 befindet
sich hier die „Rudolf-Stei-
ner-Schule".
E: Gemeinde Wien
Lit: C/G, 700f
Prinz Eugen von
Savoyen, Stadtpalais
(Finanzministerium)
1., Himmelpfort-
gasse 4-8
Prächtiger viergeschoßi-
ger Bau mit drei schönen
Portalen (darüber drei
Wappen; in der Mitte der
österreichische Doppel-
adler, unterlegt das Wap-
pen des Deutschen Rit-
terordens, rechts der
volle Schild des Prinzen
Eugen und das Wappen
des spanischen Königrei-
ches, das ihm Karl VI.
verlieh; links die Blätter-
krone Prinz Eugens und
darunterliegend ein ova-
ler Schild mit seinen In-
itialen); darüberliegend
jeweils ein Balkon mit
plastischem Schmuck.
Schönes Stiegenhaus
(nach dem Entwurf von Fischer von Erlach) mit
den vier Atlanten (Her-
kules, Antäus, Äneas und
Anchises) von Bussi.
Deckenbilder von Dor-
rigny, Holzvertäfelun-
gen, ein Goldkabinett,
blauer und gelber Saal,
Kapelle mit Rokokoma-
lereien. Schlachtenbil-
dersaal: Große Schlach-
tenbilder (Schlacht bei
Belgrad, Zenta, usw.),
die alle in der Mitte der
Leinwand eine große
Falte aufweisen; Napo-
leon I. ließ sie 1809 nach
Paris schaffen und nach
seinem Sturz 1815 ge-
langten sie wieder
zurück in die Himmel-
pfortgasse. Diese Reisen
dürften den Bildern nicht
gut getan haben.
Schlachtenbilder heute
wieder vollständig re-
stauriert, die Innenaus-
stattung fehlt komplett.
1695 ließ Prinz Eugen
das Palais nach Entwür-
fen von Johann Bernhard
Fischer von Erlach er-
bauen; eine Erweiterung
um fünf Achsen gegen
Osten wurde in den Jah-
ren 1708/09 sowie um
fünf Achsen gegen We-
sten in den Jahren
1723/24 von Johann Lu-
kas von Hildebrandt
durchgeführt. Nach dem
Tode Prinz Eugens am
21. 4. 1736 verkaufte
seine Erbin, Viktoria Prinzessin von Savoyen,
das Palais an den Staat
Österreich. Dieser er-
warb noch verschiedene
andere Häuser im unmit-
telbaren Bereich und
richtete darin zuerst das
Münzamt, später Teile
der Hofkammer und
schließlich das Finanzmi-
nisterium ein. Das Ge-
bäude zählt zu den
schönsten Palais in Wien.
E: Republik Österreich
Lit: C/G, 847;
Dehio, 64f
Questenberg, Palais
1., Johannesgasse 5/5 a
Dieses Gebäude ist ein
interessantes Werk der
Wiener Barockarchitek-
tur. Die Stuckarbeiten
stammen von Santino
Bussi (1705), die
Deckenfresken und Put-
ten im ehem. Biblio-
thekssaal von Marcanto-
nio Chiarini und Gaetano
Fanti. Der Spiegelsaal
wurde während des
Zweiten Weltkrieges zer-
stört. Johann Adam Graf
Questenberg ließ ab
1701 dieses Palais an der
Stelle von drei älteren
Häusern im Stil von Jo-
hann Lukas von Hilde-
brandt erbauen. Zwei
dieser Häuser waren
schon 1684 Eigentum
seines Vorfahren Johann
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika