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ÖSTERREICHISCHES BURGENLEXIKON
Schlacht bei Kolin dar-
stellt. Auch wurde der
niederländische Maler
Martin van Meytens als
Hofmaler engagiert, der
viele Porträts der Kaise-
rin und ihrer großen Fa-
milie schuf. Kaiser Jo-
seph II. konnte sich mit
der riesigen Anlage von
Schönbrunn nicht be-
freunden und bevor-
zugte das einfachere Pa-
lais im Augarten. Kaiser
Napoleon I. wohnte
1805-09 durch mehrere
Monate im Schloß. Vor
dem Wiener Kongreß
wurden durch den Archi-
tekten Nobile dringende
Reparaturen durchge-
führt; 1816-19 wurden
durch den Architekten
Johann Aman an den
Fassaden Veränderun-
gen vorgenommen. Am
22. 7. 1832 verstarb hier
im Alter von 21 Jahren
der Herzog von Reich-
stadt, Sohn Kaiser Napo-
leons I. Anläßlich der
Vermählung von Kaiser
Franz Josef I. mit Prinzes-
sin Elisabeth im Jahre
1854, wurden eine Reihe
von Räumlichkeiten ad-
aptiert, rebarockisiert
und auch die Innenein-
richtung dem Zeitge-
schmack entsprechend
geändert. Zur Zeit der
Weltausstellung 1873
fanden im Schloß glanz-
volle Feste statt und auch das „Drei-Kaiser-Bünd-
nis" wurde damals ge-
schlossen (zwischen Kai-
ser Franz Josef I., dem
Zaren Alexander II. und
Kaiser Wilhelm I.). Kaise-
rin Elisabeth hielt sich in
Schönbrunn nicht gerne
auf, sodaß das Schloß für
Kaiser Franz Josef immer
mehr zur einsamen Ar-
beitsstätte wurde, wo er
sich bis zu 18 Stunden
täglich aufhielt und hier
auch am 21. November
1916 verstarb. Schön-
brunn wurde zum Sym-
bol der letzten Periode
der Monarchie. 1919
wurde Schönbrunn
Staatseigentum, der Park
wurde für die Öffentlich-
keit freigegeben und das
Schloß als Museum ein-
gerichtet. Im oberen Teil
des Fasangartens wurde
1938 eine Kaserne er-
richtet. Am 19. 2. 1945
wurden Teile des Schlos-
ses bombardiert. Nach
1945 bezog die britische
Besatzungsmacht hier
Quartier. In den 50er
Jahren wurden die
Kriegsschäden behoben;
1961 fand hier das histo-
rische Treffen zwischen
J. F. Kennedy und Nikita
Chruschtschow statt.
Schloß Schönbrunn wird
jährlich von Millionen
Touristen besucht. Es ist
bis heute ein zeitloses
Denkmal für höchste Kultur geblieben.
E: Republik Österreich
Lit: C/G, 747f;
Dehio, 162 ff
Schwarzenberg, Palais
3-, Rennweg 2
Das vornehme Palais be-
steht aus dem Hauptbau,
dem Ehrenhof, gebildet
durch seitliche Flügel,
die sich in ähnlicher
Form gartenwärts fortset-
zen. Kapelle von 1715
(nach Entwurf Hilde-
brandts vollendet) und
Kuppelsaal vermutlich
nach einem Plan J. B. Fi-
scher von Erlachs. Von
den Fresken Daniel
Grans von 1724 wurde
der Großteil 1945 zer-
stört. Fürst Fondi Graf
von Mansfeld ließ das
Palais 1697 nach Plänen
von J. L. von Hildebrandt
in dem weitläufigen Park
errichten. Dessen Erben
verkauften das unvollen-
dete Palais an Adam
Fürst Schwarzenberg,
welcher es in den Jahren
1720-25 von Johann
Bernhard und Joseph
Emanuel Fischer von Er-
lach vollenden ließ.
Schöner Park, der nach
1697 durch Jean Trehet
angelegt und von J. E. Fi-
scher von Erlach verän-
dert wurde. Fischer von
Erlach errichtete hier
auch eine Dampfma-
schine, um die Fontänen
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika