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Vergleich- bzw identifizierbare Details
im Innenbereich des Schlosses Hagen:
Betrachtet man die diversen Ähnlichkeiten zwischen dem „Rosenhaus“ und Schloss Hagen, so
kann man nicht umhin, sie ernsthaft zu vergleichen und zumindest partiell zu identifizieren. Es
erscheint demnach durchaus wahrscheinlich, dass Stifter seine neugewonnen EindrĂĽcke, bezĂĽglich
des prächtig ausgestatteten Baues, sowie des Areals und seines hochgestellten Besitzers, sogleich in
sein Werk einfließen ließ, da Stifters detaillierte Beschreibungen der Hagen´schen Realität so
ähnlich sind, dass seine tiefe Beeinflussung als ziemlich sicher anzunehmen ist.
Interieur und Umfeld des Schlosses Hagen hatten offenbar den guten Beobachter Stifter, welchem
Anblick und Memorierung des Schönen viel bedeutete, tief und nachhaltig beeindruckt. Auch die
geschilderte adelige Vornehmheit, Bescheidenheit, der Kunstsinn, die Allgemeinbildung Risachs
würden gewiss Eigenschaften, Charakter und Fähigkeiten Fürst Heinrichs von Starhemberg
wiedergeben. Der Dichter scheint ein gewisses Namen-Spiel einzubringen, wenn er seine
Hauptfigur mit dem Namen Heinrich versieht, Heinrich Drendorf. Diesem legt er die Worte in den
Mund:
„Ich lernte Leute von höherem Adel kennen“, was gewiss eine Parallele zum Dichter selbst
aufzeigt. 232
Er betont auch an anderer Stelle mit Verweis auf die von ihm bewunderte FĂĽrstin,
welche zu Gesprächs-, Gesellschafts- und Bildungsabenden einlud, einen kleinen Kreis von
Interessierten, Künstlern, Adelspersonen um sich scharte: „In diese Kreise hatte ich Zutritt
erlangt“.233 Derartige Äußerungen lassen es einmal mehr wahrscheinlich erscheinen, dass der
Dichter sich mit Heinrich Drendorf weitgehend selbst identifiziert haben könnte, einschließlich
seiner in Wien und im Hagen gewonnenen Kontakte zu adeligen Kreisen.
Laut Aushang der Gemeinde Hallstatt soll Adalbert Stifter seinem Freund, dem Natur- und
Gletscherforscher, Univ. Prof. Dr. Friedrich Simony (1813>1896), welcher das Dachsteinmassiv
erkundete, mit Heinrich Drendorf, der Hauptperson des „Nachsommer“, ein literarisches Denkmal
gesetzt haben. Dies mag durchaus in gewisser Weise oder doch partiell im Zusammenblick
zutreffen, könnte die Erwähnung des Ammonitenmarmors erklären, welcher in jener Region
vorkommt, sowie die der diversen Steine und geologischen Formationen. Aber auch Stifters Gönner
und Gastgeber FĂĽrst Heinrich von Starhemberg wurde als Naturforscher bezeichnet, sein
spezifisches Wissen mag in etliche der entsprechenden Stifterischen Erläuterungen eingeflossen
sein. 234
Unter dem Aspekt des Eintritts in eine gleichsam andere, auf Stifter sicherlich anregend und
faszinierend wirkende Welt, betrachtete er - ebenso wie Heinrich Drendorf im „Nachsommer“ -
sicherlich auch Schloss Hagen mit seinen Pretiosen und Räumlichkeiten, wie dem Bücher- und
Bilderzimmer, dem Archiv, den Sälen, Herrschafts- und Gästezimmern, ebenso wie die
Außenanlagen mit den Augen des Dichters, Malers, Restaurators alter Bilder und Gemälde, 235
232
Stifter, Nachsommer, 326 ff, 558 f.
233
Stifter, Nachsommer, 328 ff.
234
Aushang Gemeinde Hallstatt (23. September 2011). Stifter, Nachsommer, 45. Neweklowsky, Stammtafel II
Starhemberg; PA Frank Elfriede.
235
Burgstaller (PI 17. März 1998) und Himmelbauer (PI 29. Dezember 2012, 2. Jänner und 19. Mai 2013)
memorierten Gemälde, welche mw, an den Stil Stifters erinnernd, diesem zuzuschreiben sein könnten: Burgstaller an
zwei Landschaften, Hagen/Pöstlingberg, Hagen/Linz, im Wohnraum Weingärtners, Himmelbauer an ein Stifter-
Porträt.(Selbst-Bildnis?) Schäffer, Persönlichkeiten/Hagen, 36. Persönlichkeiten/Auszug, 28 f. Vgl Schultes, Stifter als
Maler/Zeichner, 237 ff.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
- Title
- Adalbert Stifter und Schloss Hagen
- Authors
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 97
- Keywords
- Oberösterreich, Biedermeier
- Categories
- Biographien
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Zum Geleit 1
- Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
- Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
- Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
- Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
- Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
- Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
- Ausklang 82
- Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
- AbkĂĽrzungsverzeichnis 88
- Literaturliste 89
- Kurzer Blick auf die Autoren 91