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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
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29 Parallelen im Hagen zu Stifters „Nachsommer“102 Vorauszuschicken ist der diesbezüglichen Gesamtuntersuchung der Hinweis, dass speziell drei Faktoren das Aufzeigen der möglicherweise herangezogenen Parallelen im Hagen förderten: * Zum einen Stifters Freizeitdomizil im Schloss Hagen und das denkmalgeschützte und dennoch mit dem Schloss Hagen abgerissene „Stifterzimmer“, die „Stifterwohnung; * zum zweiten frappante Ähnlichkeiten in der Beschreibung des Besitzes, sowie des Besitzers durch den Dichter; * drittens spezielle nahezu gleichlautende Bezeichnungen (Rainhügel/Raithügel mit Kirschbaum, Feldrast/Felderrast, usw). Teile davon könnten jedenfalls auf die Herrschaft Hagen und Graf Heinrich von Starhemberg übertragen werden. Allein der primäre Überblick über das Rosenhaus und sein Umfeld, und damit weitgehend übereinstimmend, das letztbekannte Areal und der partiell zerstreut liegende Besitz der Herrschaft Hagen, klingt in Stifters Worten nahezu passgenau an. Stifter lässt in seinem - zuweilen als Bildungsroman bezeichneten - Werk „Der Nachsommer“, einen jungen Menschen in gepflegter, ästhetisch und sittlich gehobener Umwelt zwischen Stadt und Land, Adel und Bürgertum zu vorbildlicher integrer Menschlichkeit heranwachsen. Er lenkt den jungen Mann gleichsam mittels Anleitung und Hinführung durch den älteren „Gastfreund“ zurück in die Ära der klassischen Humanität, stellt Begriffe wie Hochachtung, Respekt, Gefühle und Verständnis für die Natur, Kunst, Harmonie, Schönheit aller Dinge und innere Werte, den Lohn für ein Leben in Wohlverhalten, sowie Entsagung und zum Teil späte Erfüllung im Hinblick auf die Beziehung des älteren Paares, in den Handlungsmittelpunkt. 103 Im Anhang der Reclam-Ausgabe wird vom Beginn einer/dieser Erzählung Stifters, eines Fragments, berichtet, welche bereits 1848, also unmittelbar nach seinem Einzug in Linz und im Hagen in Angriff genommen worden war. Stifter soll zunächst an den Titel „Der alte Hofmeister“ gedacht haben, dann an die Bezeichnung „Der alte Vogelfreund“ und schließlich 1853 erstmals an „Der Nachsommer“. 1855 erwog er die Aufteilung des inzwischen zum Roman angewachsenen Werkes in drei Bände. Der erste Band war im Februar 1856, der zweite Band im Dezember 1856, der dritte im September 1857 fertiggestellt. 104 Für den Begriff „Nachsommer“ werden diverse Interpretationen angedacht: Der Nachsommer des Menschen vor dem Ausklingen des Lebens (Risach und Mathilde), der Nachsommer der Vögel vor dem Herbst bzw bei manchen Arten vor dem Abzug in wärmere Gefilde, schließlich die Kunstbetrachtung in Erinnerung an ältere Kunstformen, deren Sammlung, Pflege, Wiederherstellung, Bewahrung. 105 102 „Der Nachsommer“ in Leder gebunden fand sich in der Verlassenschaftsliste Stifters mit 80 kr angeschlagen. OÖLA, Stifter Akten, Schuber 11, Blatt 5557-6130, fol. 6102, PZ 588. Vgl Nachrichtenblatt der Rheinischen Adalbert- Stifter-Gemeinschaft Nr. 106, 1996; Nr. 129, Dez. 2008. Josef Weingärtner hatte in der Bibliothek des Hagen das komplette Werk Stifters aus der Zeit seiner Entstehung vorgefunden; Besichtigung durch Burgstaller (PI 17. März 1998). 103 Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, Anhang, 879 f. Rheinische Adalbert-Stifter-Gemeinschaft, Textquelle: Martini, Deutsche Literaturgeschichte, S. 413-415. wie in Johann Wolfgang von Goethes „Wilhelm Meister“. 104 Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, Anhang, 861 f. 105 Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, Anhang, 862 ff.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Title
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2013
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
97
Keywords
Oberösterreich, Biedermeier
Categories
Biographien
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Zum Geleit 1
  2. Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
  3. Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
  4. Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
  5. Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
  6. Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
  7. Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
  8. Ausklang 82
  9. Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
  10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 88
  11. Literaturliste 89
  12. Kurzer Blick auf die Autoren 91
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